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22 WEINBAUGEBIETE
in 5 Weinbauregionen

    
    
   

1. Weinbauregion
Süd-Pannonien

   
1 - Villány-Siklós   
2 - Mecsekalja
3 - Szekszárd-Tolna
 4 - Tolna
   

2. Weinbauregion
Donau

   
5 - Csongrád   
6 - Hajós-Baja   
7 - Kiskunság   
   

3. Weinbauregion
Nördl. Transdanubien

   
  8 - Ászár-Neszmély   
 9 - Etyek-Buda   
 10 - Mór   
 11 - Pannonhalma-Sokoró   
 12 - Sopron   
   

4. Weinbauregion
Balaton

   
 13 - Badacsony   
14 - Balaton-Süd   
15 - Balatonhochland   
16 - Balatonfüred-Csopak   
17 - Zala   
18 - Nagysomló   
   

5. Weinbauregion
Nordost-Ungarn

   
19 - Bükkalja   
 20 - Eger
 21 - Mátraalja   
22 - Tokaj-Hegyalja
    
   
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Weinbaugebiet 18 - Nagysomló
Juhfark - Wein aus Somlóvásárhely Fläche: 600 Hektar, davon 550 ha angebaut. Das kleinste Weinbaugebiet Ungarns bestand ursprünglich aus der säulenförmigen Basaltkuppe eines einzigen Berges, dem Somlóberg. Die geologische Herkunft der vulknischen Bergkuppe ist völlig anders, als die Umgebung weit und breit. Die Basaltkuppe erwuchs vor 400 Millionen Jahren aus dem Meer und die umgebende, wesentlich jüngere Landschaft mit tiefgründigen Lehmböden entstand aus Meeressedimenten.
 
Die besonderen geologischen und kleinklimatischen Verhältnisse machten es möglich, dass hier um die zerklüftete Bergspitze herum auch die nördlichen Hänge mit Reben bepflanzt werden konnten.
Somlóberg
Die Kuppe vom Somlóberg Bei der verhältnismäßig enormen Gebietserweiterung im Jahre 1998 kamen zwei weitere, kleinere Bergkuppen hinzu, die ebenfalls vom vulkanischen Ursprung sind, die Kissomlyó- und Ságberge, ferner viele dazwischen liegenden Felder. Im erweiterten Weinbaugebiet befinden sich insgesamt zehn Dörfer, die mit der ursprünglichen, namensgebenden Basaltkuppe dieser Weinbauregion nur die neue Namensgebung, nicht jedoch einen vergleichbaren geologischen Ursprung gemeinsam haben. Direkt benachbart mit dem Somlóberg sind die Dörfer Borszörcsök, Somlóvásárhely, Somlójenő, Somlószőlős, Doba und die anderen Ortschaften dieser Weinbauregion sind: Borgáta, Celldömölk, Kemeneskápolna, Kissomlyó und Mesteri.

   
Am Somlóberg wurden bis zur Gebietserweiterung im Jahre 1998 ausschließlich autochtone Weißweine produziert. Sie haben einen großen Extrakt- und Alkoholgehalt, die Säuren sind robust. Verantwortlich dafür sind die Basaltsäulen, die direkt unter der Bergkuppe für die vielfache, sogar an Mineralien erinnernde Aromarichtung sorgen - aber nur dort oben direkt unter den Basaltsäulen, wohin das Grundwasser vom Basalt fließt!
  
Autochtone Weinsorten aus dieser Region:

  • Somlói Juhfark (Schafswedel, auch Lämmerschwanz genannt) - einzigartig aus dieser Region! Juhfark ergibt einen trockenen Weißwein mit einem einzigartigen, vielversprechendem Aroma - ein Unicum aus Ungarn. Juhfark aus Somló ist der Hauswein der Habsburger Kaiserdynastie seit einigen Jahrhunderten, weil ihnen einmal glaubhaft vorgeführt wurde, dass man in der Hochzeitsnacht ausgerechnet diesen hochwertigen Wein trinken sollte für den männlichen Nachwuchs. Gemäß dem Volksglauben habe die Kaiserin Maria Theresia vor dem Schlafengehen stets ein Glas davon getrunken. Sie brachte sechzehn Kinder zur Welt. Aus diesem Grund wird auch im englischen Könighaus Juhfark kredenziert - mit sichtbarem Erfolg!
  • Furmint - eine Rebsorte mit einer besonderen Säurestruktur, die am Somlóberg nachweislich schon Mitte des 14. Jahrhunderts angebaut wurde trotz andersartiger Behauptung von Wissenspantscher Vikipedia, wo das Heimischwerden von Furmint in damaliger Zeit als Legende bezeichnet wird. Furmint wurde einst von italienischen Siedlern in verschiedenen Landesteilen Ungarns angebaut, er spielt heute eine wichtige Rolle bei der Herstellung des weltberühmten Tokajer Ausbruchweines. Furmint war im Tokajer Weinbaugebiet vor der türkischen Besatzung Ungarns bekannt, der bekanntlich Anfang des 16. Jahrhunderts begann. Auch das war früher, als die gegenteilige, böswillig klingende Behauptung von Vikipedia.
  • Welschriesling (olaszrizling) - eine Rebsorte, dessen ungarischer Name auf italienischen Ursprung deutet und könnte am Somlóberg womöglich mit Furmint zusammen angebaut worden sein. Welschriesling gilt hier lange als autochton, hat trotz seiner Bezeichnung wenig, womöglich nur soviel mit Riesling gemeinsam, dass beide Rebsorten kühleres Bergklima in exponierten Lagen vertragen, stark säurehaltige Weißweine ergeben und die Reben besonders viel Früchte tragen.
Weinbauer, -wirtschaften dieser Region, die schon vor der Gebietserweiterung da waren:
   
Csordás-Fodor Borház - H-8481 Somlóvásárhely, Somló-hegy  
Kolonics Pincészet 
- H-8481 Somlóvásárhely, Somló-hegy   
Kreinbacher Birtok - H-8481 Somlóvásárhely, Somló-hegy   
Somlói Apátsági Pince 
- H-8481 Somlóvásárhely, Somló-hegy

Spiegelberg Borpince - H-8478 Somlójenő, Somló-hegy 
Tornai Pincészet - H-8478 Somlójenő, Somló-hegy
Várkapitány Pincészet - H-8482 Doba, Árpád út 19          
László Marton - Somlóvásárhely, Weinkeller gleich unter den Basaltsäulen, ganz oben am Somlóberg
   
Im Jahre 1998 wurde diese Weinbauregion deutlich erweitert - offensichtlich aufgrund von Lobbyarbeit bei den zuständigen Behörden. Die Folge davon lässt sich schwer einschätzen, zumal nun österreichische "Investoren" hier die Weinkommerz zu übernehmen planen. Eine große Schnapsfabrik und mehrere Weinkombinate befinden sich im Bau (2012).

Woher die große Menge von Rebsaft für die neuen Kellereien und Schnapsfabrik kommen soll, das steht in den Himmel geschrieben, denn die ansässigen Weinbauer keltern selbst und haben ihre eigenen Weinkeller seit vielen Jahren. Wer ein bisschen Ahnung von der Weinproduktion hat und die rasche Entwicklung vor Ort sieht, kann die Folgen einschätzen:

Einerseits wurden neue Weinbaufelder in der Umgebung der namensgeneden Basaltkuppe angelegt. Die Böden der Umgebung sind jedoch völlig anders, als die Böden, die für die besonderen Eigenschaften dieser kleinen Weinbauregion verantwortlich sind. Das Flachland hier hat einen ganz anderen geoloigischen Ursprung aus einer Zeit, als die vulkanischen Basaltkuppen vor 400 Millionen Jahren aus dem Mehr emporwuchsen. Sie sind Lehmböden aus Meeres- bzw. Seebecken, die kein oder kaum etwas Regenwasser durchlassen und ohne Regen schnell austrocknen. So ist es kein Wunder, wenn ein Großteil der neuen Reben in den besonders heißtrockenen Sommern der Jahre 2010-2012 (langanhaltende Tageshöchsttemperaturen von bis zu 39°C) weitgehend austrockneten. Dass diese Böden für den Weinbau ungeeignet sind, kennen die Einheimischen schon lange. Das ist aber kein Problem für die kapitalkräftigen Investoren - es wird erneut nachgebaut, schließlich muss man als Kellereibesitzer Rebfelder - in welchem Zustand auch immer - vorzeigen können, wo der Traubensaft für die Weinhändler vorgegaukelt werden kann. Von Cuvée aus anderen Landesteilen kein Wort. Ein Hoch auf den Ruster Cuvéewein aus den österreichischen Weinkombinaten.
   
Andererseits haben die neuen Weinbau-Investoren aus dem Ausland zwei neue Rebsorten angebaut, die für die Qualität neuer Cuvéeweinen sorgen:
   
  • Traminer, der viel mehr prickelt, als der autochtone Juhfark dieser Weinbauregion. Als "Cuvée" wird der Traminer in geringer Mischung ein dem Juhfarkwein ähnelndes, prickelndes Aroma vortäuschen.
  • Lindenblatt (hárslevelű), eine autochtone ungarische Rebsorte in anderen Weinbauregionen, die verschiedene Eigenschaften für die Weinherstellung aufweist. Davon herausragt der hohe Zuckergehalt, wodurch Lindenblatt für die Verbesserung aller minderwertigen Weine geeignet ist - gut bekannt in den nordöstlichen ungarischen Weinbauregionen Tokaj und Eger. Eine weitere Eigenschaft von Lindenblatt ist die Anfälligkeit gegenüber Botrytis cinerea, einem holzzellzerstörerisch wirkenden Schimmelpilz, der zusammen mit der hier bereits eingebürgerten Sorte Furmint für die Produktion des berühmten Tokajer Ausbruchweines einer anderen Weinbauregion zunutze kommt. Da der Tokajer und der Ruster Ausbruchwein aus dem Burgenland Kunstprodukte von weinkellereien sind und einander ähneln, können die neuen Weinbau-Investoren aus Österreich ihre Cuvée-Absicht gar nicht verbergen. Die Produktion von besonders exklusiven Tokajer- und Ruster Ausbruchwein und "Cuvée" aus anderen, klimatisch weniger gut gesegneten Weinbauregionen soll hier unter den um den Somlóberg herum herrschenden besseren klimatischen Verhältnissen als in Rust und Tokaj gegeben ist, vorgetäuscht werden.
Das Ziel der neuen Weinbau-Investoren läßt sich erkennen, weil es nicht neu ist. Wir erinnern uns an die Anfänge der Entwicklung in der klimatisch bestens gesegneten südungarischen Weinbauregion Villány-Siklós nach der Privatisierung staatlicher Weingüter. Von dort sind seit Jahren zur Erntezeit unzählige Tanklastwagen einiger Weinkellereien in ganz Ungarn unterwegs, die Most sogar aus Rumänien herankarren, damit der Rebensaft als eine besondere Cuvée aus den Weinkellern in den großen Supermärkten in der benötigten Menge angeboten werden kann. Man sollte bloß nicht nachrechnen, wo soviel Rebe wächst. Da fällt einem ein Spiegel-Bericht aus den 1970er Jahren ein, als man nachrechnete, dass es in Mazedonien gar nicht soviel Wein produziert werden kann, wie in Deutschland aus diesem Balkanland zu damaliger Zeit verkauft wurde. Irgendwann bald wäre eine solche Nachrechnung in einigen anderen Weinbaugebieten fällig, wie Tokaj und Villány-Siklós in Ungarn oder Rust in Österreich, wo immer größere Weinkombinate wie die Pilze aus dem sauren Waldboden nach jedem Regen emporschiessen.
   
Touristik: Von Somlóvásárhely aus, dem Zentrum des Weinbaugebietes, können wir nicht nur zu den offenen Kellern, sondern auch zur Margarethenkapelle oder  zu den Ruinen der Burg von Somló, zur Burgruine von Sümeg  oder zur Höhle von Tapolca Ausflüge unternehmen.   
 
   
   

Ungarn-Tourist Team                                                                                                              zurück 

   
   

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Wein und Ungarn gehören seit eh und je zusammen. Zu Attilas Zeiten als Kriegsbeute, heute aus eigener Produktion.