Fleckerln werden in Ungarn Kockatészta oder Lebbencs
bzw.
Lebbencstészta genannt. Sie sind ein Überbleibsel der Armenküche
der Donaumonarchie des 19.
Jahrhunderts, ein Charakteristikum sozialistischer
Misswirtschaft des 20. Jahrhunderts und das gilt mehr denn
je nach der
vermeintlichen politischen Wende im Jahre 1989. Daran
änderrt sich noch lange nichts, große Teile der Bevölkerung
wandert vor allem in die EU-Ländern aus, die Arbeitsaufnahme
für Ungarn im Mai 2007 möglich geworden ist. Derzeit sind
ca. 800.000 Ungarn in der EU auf Arbeitssuche - Stand Mitte
2016. Das sind 8% der Bevölkerung und betreffen nur
diejenigen, die sich eine Auslandsreise leisten können.
In Ungarn nennt man
solche Küchengerichte neuerdings Hungarikum bzw. Hungarika
in Mehrzahl - es gibt immer
mehr davon. Selbstlob stinkt bekanntlich, so wurde Ende 2015
der deutsche Baumkuchen unter der Bezeichnung Kürtőskalács
zum Hungaricum erklärt, wenige Tage nachdem der Baumkuchen
in Rumänien in die Liste der rumänischen Nationalspeisen
aufgenommen wurde. Die Meinung der vertriebenen
Siebenbürger Sachsen und Donauschwaben über ihre
Küchenspezialitäten
fragt man nicht mehr bei diesen rassistisch geprägten Titulierungen
in Ungarn und Rumänien. Auch über die Elend von Bevölkerungsmassen im eigenen
Land spricht man in Ungarn ungerne, die
Hunderttausende wegen Arbeitslosigkeit in andere Länder
treibt, wo das gleiche Problem massenhaft vorhanden ist. Denken wir nur
über Spaghetti und weitere Nudelsorten, so auch an die
Fleckerln, die mit
verschiedenen Schmierstoffen - Saucen und geschmackgebenden
Komponenten - den Hunger breiter
Bevölkerungsschichten stillen, weil diese sich nichts besseres
leisten können. - Der Sozialdemokrat Gerhard Schröder,
Erfinder von Harz IV, heute Industriemagnat in russischen
Diensten läßt Deutschland grüßen!
Unter
Fleckerln versteht man unregelmäßige, mit ca. 3 cm
Seitenlängen quadratisch geschnittene, plattgewalzte Nudeln, die so
hergestellt werden, wie es im Video unten bei der
Zubereitung von Krautfleckerln erklärt wird. Wir wollen hier
Fleckerlngerichte zeigen und dabei nicht unerwähnt lassen,
dass die Fleckerln sich auch als
Suppeneinlage hervorragend eignen.
Selbstgemachte Fleckerln
schmecken am besten, ganz anders, als Fertignudeln aus einem
Laden. Wer die Fleckerln selbst zubereitet, sollte wissen:
Alle Fleckerlgerichte, vor allem die mit Mohn oder Walnuss
erfordern einen hohen Grießanteil im Teig, wie auch die
schwäbischen Spätzle, die wir zu Hause für alle folgenden
Gerichte favorisieren. Hier zeigen wir, wie immer auf
unseren Webseiten, die in Ungarn allgemein bekannten Grundrezepte.
Grammelfleckerln sind die beliebtesten Nudelgerichte in
Ungarn - siehe weier unten -, aber
man kann die Fleckerln auch mit
Fruchtbrei (evtl. Marmelade), Mohn
oder Walnuss genießen - ja sogar Kartoffel wird verwendet
beim Grenadiermarsch. Beim Grenadiermarsch und den Krautfleckerln erspart man die
Grammeln am Kinderteller, denn diese Gerichte bereits bei der
Karamellisierung in der Pfanne reichlich von Fett gesegnet
werden und manche, vor allem Kinder mögen diese lieber delikat mit Puderzucker bestreut,
wozu die Speckwürfeln überhaupt nicht passen. Ob mit
ausgeschwitztem Speck oder mit Zucker bestreut,
kalorienreich sind Fleckerln sowieso. Sie beleben den
Tag, sind aber für Diabetiker ein Tabu.
Das Bild links zeigt die in Ungarn und in
Onlineshops beliebte Fleckerln. Fleckerln haben wir
in norddeutschen Lebensmittel-geschäften noch nie gesehen.
Die bei Edeka zu einem unverschämt hochen Preis erhältlichen,
ziemlich geschmackslosen Manfanille kommen den Fleckerln
am nächsten, zumindest im Aussehen, denn Manfanilla gibt es sehr
unterschiedlich geformt. Das Bild rechts
zeigt Manfanille so, wie diese bei Edeka aktuell (2016)
erhältlich sind.
Wer diese Nudeln in Deutschland nicht selbst macht und nicht
über Onlineportale bestellen will, kann am besten LaSagnaplatten
per Hand auseinander bröckeln - unterschiedlich groß
schmecken sie auch. Breite Bandnudeln eignen sich
bei Bedarf, schmecken aber weniger gut.
Vermerke zu Fertignudeln:
Fertignudeln aus
Lebensmittelgeschäften schmecken anders, als
selbstgemachte Nudeln.
Fertignudeln kann man auch nach
eigener Rezeptur auch auf Vorrat selbst herstellen. Sie
sind daheim jahrelang lagerungsfähig. Dazu werden die
Nudeln nach dem Trocknen in einem Leinensack in einer
gut belüfteten Abstellkammer aufgehängt, wenn man welche
hat.
Fertignudeln aus
Lebensmittelgeschäften verleiten zu höherem Salzkonsum.
Der tägliche Salzbedarf beträgt 6 g/Tag (1 gehäufter
Kaffeelöffel) nach Angaben der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung (DGE). Schuld am übermäßigen Konsum sei
aber nicht nur der einzelne Verbraucher - die
Nahrungsmittelindustrie tische ihnen zu salzige
Lebensmittel auf. Gerade die Salzmenge in Nudeln ist
gewöhnungsabhängig. Italiener konsumieren
viel weniger Salz und erliegen dem Infarkt viel
seltener, als Deutsche. Derzeit liege der
pro Kopf Konsum in Deutschland weit über 6 g/Tag.
Wer zuviel Salz aufnimmt, steigere das
Herzinfarktrisiko, so die Exprten der DGE.
Grenadiermarsch / Gránátos kocka, krumplis tészta
Grenadiermarsch hat einen wahrscheinlich militärischen
Ursprung aus der k.u.k.-Ära und ist heute ebenso beliebt in Ungarn.
Es ist eine kalorienreiche Vorspeise oder mit den abgebildeten
Beilagen oder Blattsalat
serviert ein vollwertiges Gericht.
Ein beliebtes
Schnellgericht aus der Armenküche des 19. Jahrhunderts, wie
vorgeführt im folgenden Video. Zutaten und deutsche Beschreibung der
Zubereitung sehen Sie nach dem Video:
Zutaten für 4 Personen:
1 kg Kartoffeln, 500 g Fleckerln (Trockengewicht) oder breite
Bandnudeln (möglichst mit hohem Grießanteil) oder selbstgemachte Spätzle,
2 Zwiebeln, 1 EL edelsüßes Paprikapulver, Speiseöl, Salz.
Zubereitung:
Die Fleckerln im Salzwasser kochen und in einem Sieb abgießen
und abtropfen lassen. Die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm
Würfeln schneiden. Zwiebeln klein hacken.
Die
gehackten Zwiebeln in einer Pfanne mit 5 EL Speiseöl
schmoren/dünsten. Pfanne von der Herdplatte nehmen, 1 EL
Paprikapulver unterrühren, in Würfel geschnittene Kartoffeln
und 2 TL Salz dazu geben und mit 100 ml Wasser aufgießen,
zugedeckt bei mittlerer Hitze kochen, bis die Kartoffeln gar
sind. Die Fleckerln dazu geben und auf heißer Herdplatte ca.
1,5 Minuten lang ständig rühren.
Serviertipps: mit sauer Eingelegten,
Sauerteiggurken, Blatt- oder Gurkensalat Tipp: Für die gleiche Menge Fleckerln
reichen 2 mittelgroße Kartoffeln ebenso. Diese werden in einem
anderen Topf gekocht und danach püreeartig zerquetscht. In
diesem Fall werden nicht die Kartoffeln, sondern die Fleckerln
in die Pfanne gegeben, die zerquetschten Kartoffeln, Salz und
Paprikapulver dazu gemischt und auf der heißen Platte ca. 1,5
Minuten lang erhitzt. Man benötigt in diesem Fall etwas mehr
Speiseöl, damit die Nudeln nicht am Pfannenboden kleben
bleiben. - Die Variante mit weniger Kartoffel belastet den
Körper deutlich weniger, macht aber schneller hungrig.
Mohnfleckerln / Mákos tészta
Alle Fleckerlgerichte haben einen wahrscheinlich
österreichischen Ursprung aus der Kaiserzeit und sind in
Ungarn weiterhin beliebt. Mohnfleckerln sind ein vollwertiges
Schnellgericht aus der Armenküche des 19. Jahrhunderts und
sozialistisches Überbleibsel.
Mohnnudeln werden in Österreich überwiegend aus
Schupgnudeln (ungarisch: Dödölle) zubereitet, in Ungarn aus
Fleckerln oder Bandnudeln. In Österreich gehört
Hartweizengrieß immer in den Nudelteig, in Ungarn wird der
Grieß in letzter Zeit ausgespart.
Zutaten für 4 Personen: 500 g breite Bandnudeln
(Trockengewicht) mit hohem Grießanteil oder selbstgemachte
Spätzle, 220 g gemahlener Blaumohn, 150 g Puderzucker, evtl.
Aprikosenmarmelade, evtl. Rosinen, evtl. 1 Pkg Vanillezucker. Zubereitung:
Nudeln nach Anweisung kochen oder selbstgemachte Fleckerln wie
Spätzle mit hohem Grießanteil zubereiten, im
Salzwasser mit etwas Speiseöl 4-5 Minuten lang kochen und in einem Sieb
abtropfen lassen. Serviertipps: Am Teller die Nudeln
individuell mit dem frisch gemahlenem Blaumohn und Puderzucker
bestreuen. Rosinen und ein Löffel Aprikosen-, Pflaumen- oder
Kirschbrei
(in dieser reihenfolge beliebt) passen dazu ideal. Statt Obstbrei kann auch ein Löffel
Honig wie Wunder wirken.
Walnussfleckerln / Diós tészta
Due Zutaten und Zubereitung von Walnussfleckerln unterscheidet
sich von denen der Mohnfleckerln im wesentlichen nur im Zutat
Walnuss statt Mohn. Der Geschmack von Mohn ist ganz anders, als
der Geschmack von Walnüssen und so unterscheiden wir uns
voneinander auch. Manche mögen Walnuss, andere Mohn - in
Fleckerlngerichten und in Kuchen genauso. Zum Walnussgeschmack
passen weniger Zutaten, wie Aprikosenbrei, Rosinen und Honig.
Zutaten für 4 Personen:
500 g breite Bandnudeln mit hohem Grießanteil oder
selbstgemachte Spätzle, 150 g gemahlene Walnuss, 100 g
Puderzucker, evtl. Aprikosenmarmelade, evtl. Rosinen.
Zubereitung:
Nudeln nach Anweisung kochen oder selbstgemachte Fleckerln wie
Spätzle mit hohem Grießanteil zubereiten, im
Salzwasser mit etwas Speiseöl 4-5 Minuten lang kochen und in einem Sieb
abtropfen lassen.
Serviertipps: Am Teller die Nudeln
individuell mit der gemahlenen Walnuss und dem Puderzucker
bestreuen. Rosinen und ein Löffel Aprikosenbrei
machen dieses Gericht beliebter.
Fleckerln mit Grammeln
Grammelfleckerl ist ein Nudelgericht, das mit in Würfeln
geschnittenem und ausgelassenem Speck, den sog. Grammeln
heiß übergossen bzw. bestreut serviert wird. In Ungarn sind
zwei Variationen
landestypisch: entweder mit Kraut bzw. Weißkohl oder mit
Topfen bzw. Quark, aber
man kann die Fleckerln auch mit
Fruchtbrei (evtl. Marmelade), Mohn
oder Walnuss zubereiten - ja sogar Kartoffel wird verwendet
beim Grenadiermarsch, der auch zu den Fleckerlngerichten
gehört. Dazu und zu den Krautfleckerln erspart man die
Grammeln, denn dieses Gericht bereits bei der
Karamellisierung in der Pfanne reichlich von Fett gesegnet
wird - und manche, vor allem Kinder mögen diese lieber mit Puderzucker bestreut,
wozu die Speckwürfeln überhaupt nicht passen. Ob mit
ausgeschwitztem Speck oder mit Zucker bestreut,
kalorienreich sind Fleckerln sowieso. Sie beleben den
Tag, sind aber für Diabetiker ein Tabu.
Krautfleckerln
/ Káposztás tészta
Eine kalorienreiche Vorspeise, auch ein
Schnellgericht, beliebte Hausmannskost in Ungarn. Die
Zubereitung erfordert einige Erfahrung bei der richtigen Karamellisierung des Krauts
für ein deftiges Gericht.
Original ungarische Krautfleckerln, so wie am Bild links
gezeigt und im folgenden Video
zubereitet wird, bekommt man in der Gastwirtschaft
der Gabriele Fandl in Steinfurt mit 128 Einwohnern (2013) in Burgenland/Österreich, ganz
nah zur ungarischen Grenze, lt. Google
127 km südlich von Wien auf der Landstrasse 394.
Burgenland gehörte Jahrhunderte lang zu Ungarn
und die hier heimische Landbevölkerung sich in der Nachtrianon Ära
ab 1920 zwar zu Österreichern konvertierte, jedoch auch
heute noch die ungarischen Traditionen westlich der Donau pflegt, die man
in Österreich
pannonisch nennt, so wie die Steinfurter Gastwirtin mit den
Krautfleckerln im folgenden Video:
Krautfleckerln verspeist man entweder scharf
gepfeffert oder süß:
Die gepfefferte Variante wird oft
in ausgelassenem Speck statt Öl zubereitet und oft mit
knusprig gerösteten, dicken und heißen Speckscheiben (Clausenburger
Speck, notfalls geräucherter Bauchspeck) garniert. Salz- und Pfefferstreuer sollten am Tisch
griffbereit stehen.
Wenn süß, dann wird bei der
Zubereitung das Pfefferpulver weggelassen, der Teller am
Tisch mit Puderzucker bestreut. Süß wird überwiegend an
Feiertagen als Nachtisch auf kleinen Tellern serviert.
Wird das Gericht in der Familie
unterschiedlich verspeist, dann erfolgt die Zubereitung
ohne Pfeffer und die Teller der Liebhaber der scharfen
Variante garniert man mit gerösteten, ausgelassenen Speckscheiben.
Zutaten für 4 Personen: 1-1,5 kg Weißkohl, 500 g
Fleckerln (Trockengewicht), 5 EL Speiseöl, 2 TL Salz, 2 TL
Zucker, evtl. 1 TL schwarzes Pfefferpulver, evtl. Puderzucker
zu bestreuen.
Vorbereitung:
Die Nudeln wie gewohnt, im kochenden Salzwasser kochen, abspülen
und warm halten. Inzwischen die
verwelkten Außenblätter vom Kohlkopf entfernen, den Kohl
in einen Schüssel fein reiben, salzen,
durchmischen und mindestens eine Stunde lang das Salz
ziehen lassen. Die Salzlake auspressen.
Zubereitung:
Das Öl auf das gehobelte Kraut giessen und in der eigenen Brühe unter
Deckel schmoren, häufig rühren bis es deutlich schrumpft, dann
die Nudeln dazugeben, ohne Deckel Salz und Zucker bei
grosser Hitze unterrühren, bis der Zucker
karamellisiert.
Vermerk:
Das fertige Nudelgericht schmeckt, wenn es vom Fett glänzt und
die Nudeln noch frisch schmecken. Neulich breitet sich eine
Backmethode aus, die sich in der Schnellgastronomie Fuß faßt.
Dabei wird das fertige Gericht in einer Backpfanne in den vorgeheizten Backofen
geschoben, kurz überbacken und dabei wie eine
Kuchenplatte zubereitet. Das läßt sich in Schnitte
schneiden und ist praktisch für Imbisse und moderne Gaststätten, wo man
immer öfter nur noch aufgewärmte Gerichte bekommt. Leider
schmeckt Krautfleckerl nur frisch, ist aus der Backröhre
trocken für den Gaumen wie alle Nudelgerichte. Wenn das erneut
aufgewärmt wird, ist es eine unverschämte Beläßtigung für den
Gast...
Auf
der Internetseite
Tim-Maelzer.info wird die Zubereitung von Krautfleckerln
vorgeführt. Dabei erzählt Tim Mälzer, dass er angeschrieben
sei von einer Dame aus Österreich, wie nett er wäre, aber die
Finger weglassen sollte von der österreichischen Landesküche
und er deswegen Jochann Lafer ins Kochstudio holte, damit ein
Österreicher die Zubereitung von Krautfleckerln vorführt.
Sowas finden wir toll und ehrlich ist der Tim auf jeden Fall,
auch schon deswegen, weil er sich bis dato keinen Michelinstern gekauft
hat.
Wir
möchten nach Anschauung des Tim Mälzer Videos über vermeintliche
Krautfleckerln darauf hinweisen, dass
auch Jochann Lafer die Finger von der österreichischen
Landesküche lassen sollte. Seine Kreation ist alles andere,
auch wenn er unter vielen anderen Zutaten auch Kraut und
Nudeln erwähnt. Es kommt immer zu einer Schandtat, wenn
in die Medien vorgekrochene Köche, wie Jochen Lafer mit einem einzigen, direkt
oder indirekt gekauften Michelinstern sich auf dem
wissenschaftlichen Pfad bewegen. Die Sterneverteiler haben oft
ein luxuriöses Dasein und
für dessen Finanzierung sind diese Sterne ausgedacht...
Was wir oben im Video zeigen, ist die originelle Art und Weise, wie
man in einer österreichischen Landesküche (genauso, wie in
Ungarn) die Krautfleckerln
zubereitet - in einer echten Landesküche und nicht in einem
Fernsehstudio in Hamburg, wo Jochann Lafer schon seit viel zu vielen
Jahren beschäftigt wird. Der hochdotierte Sternekoch Lafer
verwendet dabei Fertignudeln aus dem Supermarkt, LaSagnablätter und LaSagnaröllchen, ja sogar
Farfarilla, die wir nicht mehr empfehlen, aber irgendjemand
hat das von uns abgekupfert, weil Farfarilla als möglicher
Ersatz für Fleckerl nirgendwo sonst genannt wird. Fertignudeln sind nicht für Feinschmecker gedacht und der
Sternekoch bemüht sich überhaupt nicht um den frischen Nudelgeschmack
in seiner Kreation, trotzdem hat er
einen Michelinstern. Da vermissen
wir noch
die Cornelia Poletto mit genauso einem Michelinstern aus Hamburg/Eppendorf. Sie würde bestimmt auch noch
Olivenöl einer besonderen Sorte mit besonderem
Nordseeglanz und dazu Pistazien in einer
österreichisch-ungarischen Landesspezialität unterjubeln,
vielleicht auch noch Kalamari-Polypen als Beilage - von wegen
Michelinstern!
Topfenfleckerl / Túrós csusza
Topfen bedeutet Quark
Unter "Túrós tészta" oder "Túrós csusza" versteht der Ungar
das gleiche Gericht aus der Zeit der Donaumonarchie, wobei
csusza auf etwas mehr Feuchtigkeit deutet.
Es
ist eine kalorienreiche Vorspeise, ein beliebtes Schnellgericht,
das in Ungarn vielfach besungen wird - wie in den Musikvideos
unten.
In Resturants werden die Grammeln (zerlassene Speckwürfel)
aus einer heissen Kasserole auf die Quarknudeln gestreut und
mit heißem Schmalz begossen. Zutaten und häusliche Zubereitung
siehe unter dem Video:
Zutaten für 4 Personen:
500 g Fleckerln (Trockengewicht) oder breite Bandnudeln, 250g
Sauerrahm oder Schmand, 750 g
Hüttenkäse, 500 g geräucherter Rücken- oder Bauchspeck.
Zubereitung:
Die Nudeln möglichst selbst herstellen wie oben im
Krautfleckerln-Video gezeigt, im kochenden Salzwasser kochen,
spülen und abseihen. Im Topf oder Servierschüssel die
Fleckerln mit Quark verrühren und warm halten.
In einer Pfanne den gewürfelten Speck ausschwitzen lassen.
Die Grammeln in eine Servierschale abschöpfen und das heiße,
flüssige Fett ebenso.
Serviertipp:
Mit Grammeln bestreuen, mit Sauerrahm beträufeln, mit
heißem Fett übergießen und individuell salzen oder
Mit Sauerrahm beträufeln, mit
Puderzucker, evtl. auch mit Rosinen bestreuen (ohne Grammeln
und Fett).
Vermerk: Schmand gilt
als guter Ersatz für Sauerrahm, aber in letzter Zeit wird das
Milchfett auch aus dem Schmand für andere Zwecke abgeschöpft.
Hüttenkäse wird auch unter der Bezeichnung "Körniger
Frischkäse" angeboten, wird aber in Deutschland aus
abgeschöpfter bzw. entrahmter Milch hergestellt und das
schmeckt steril - mit ungarischer Zunge kann man das gerade
noch essen, aber nicht genießen.
Topfenfleckerl kann man auch im
Backofen als Auflauf zubereiten - siehe unter
Auflauf
- je nach Verfeinerung ist die süße Version (ohne
Grammeln und Fett) des Backofengerichtes ein
Übergang zum Schusterkuchen bzw. Vargabéles.
In
Csurgó an der südwestlichen, kroatischen
Grenze von Ungarn dreht sich alles im Sinne von Quarkfleckerln
während eines zweitägigen Fleckerlnfestivals mit
Kochwettbewerb und diversen kulturellen Darstellungen. Dabei
stellen sich einige nahe liegende kroatische Gemeinden
ebenfalls vor. Die Gemeinden dies- und jenseits der Grenze
waren während der Roten Ära Tabuzonen, man durfte nicht auf
die andere Seite. Dabei waren bei der letzten Grenzziehung
viele Familien auseinanderdividiert auf Nimmersehen oder die getrennten
Verwandten durften sich Jahrzehnte lang nicht sehen.
Topfenfleckerl/Túróscsusza wird viel besungen, wie schon im
Demonstrationsvideo. Zusätzlich haben wir die folgenden
drei Musikvideos ausgesucht:
Sie
wollen endlich mal ein Gulasch nach
Originalrezept in Budapest genießen. Dann nichts wie hin.
Das Essen in Ungarn ist fett und schwer, damit muss man einfach
rechnen, wenn man in Ungarn einen Urlaub macht.
Zur
ungarischen Küche
gehört nun mal das Schmalz. Als
Geschmacksträger
bringt es die Zwiebeln und den Paprika zur Geltung.
Es ist viel gesünder, als sogenannte
Ernährungsberater in Deutschland denken, denn
der Mensch kann die genetisch vorhandene Abwehrkraft
gegen den Krebs nur durch fettes Essen und viel Bewegung
stärken.
Niemand sagt, dass man viel Fett essen muss!