einfachste,
preiswerte Suppen aus der Schnellküche
Wir zeigen hier die
wahrscheinlich einfachsten Suppenrezepte für
KochnfängerInnen, die schnell erlernt werden können und
die Seelen baumeln lassen für die Entwicklung eigener
Aktivitäten in der Küche. Es sind Rezepte aus der
Armenküche der Donaumonarchie, die auch heute beliebt sind bei
Kochprofis zu Hause, weil man diese Rezepte spontan und
individuell ändern, mit den wertvollsten Zutaten
bereichern kann, je nachdem, was man gerade zur Verfügung
hat.
Leberklößchen
Suppe /
Májgombóc leves
Eine beliebte Suppe in Ungarn,
die in Deutschland praktisch in die Vergessenheit geraten
ist, wahrscheinlich wegen unzähliger Presseberichte über
Schwermetalle in der Leber der Zuchttiere aus der modernen
Agrarindustrie.
Leberklößchen sind
ideale Suppeneinlagen, handvoll große Leberklöße eignen sich als
Teil der Garnierung oder z.B. mit Salzkartoffeln als
eigenständiges Tellergericht.
Die Form der Klößchen am Bild
links soll nicht täuschen! Sie sehen aus, wie
Grießklößchen und werden ähnlich hergestellt, indem man
Mehl statt Grieß verwendet und zusätzlich gemahlene Leber vom Huhn oder
Schwein in
die Mehlteigmasse rührt.
Das Rezept demnächst hier.
Fleckerlsuppe /
Lebbencsleves
Fleckerln werden in Ungarn
Lebbencs oder Kockatészta genannt.
Unter Fleckerlsuppe versteht
man im allgemeinen eine Kraftbrühe aus einer Gemüse- oder
Fleischsuppe mit darin gekochten Fleckerln, wie am Bild
links.
Kartoffel und weiteres Gemüse, auch
Fleisch jeder Art kann darin enthalten sein, je mehr, umso
eher wird die Suppe nach der einen oder anderen
Einlage umbenannt.
Lumpensuppe /
Korhelyleves
Die Bezeichnung Lumpensuppe
verrät bereits die Herkunft dieser Suppe. Es ist eine
möglichst kalorienreiche warme Suppe, die man aus der
letzten Suppe noch übrig hat und für ungebetene Gäste, so
auch für gelegentlich anklopfende Landstreicher bereit
hält. Solche Lumpen waren meist Bettler, aber nicht im
heutigen Sinne.
In der Zeit der
Donaumonarchie (heute auch) bezeichnete man die
umherziehenden, weitgehend männlichen Landstreicher als
Lumpen. Man betrachtete sie zwar als Lumpen, zugleich
jedoch als ehrliche Handelspartner oder Handwerker, die
man honorieren musste. Wie die Zeiten sich ändern - heute bezeichnet man
diese als Vertreter, neulich sogar als Referent.
Umherziehende Lumpen waren meistens wichtige
Geschäftsleute, die durch die Dörfer zogen und dabei z.B.
die getrockneten Kaninchenfälle oder Ochsenhörner
abkauften. Einzelne Zigeuner waren darauf spezialisiert,
mit einer Schubkarre durch das ganze Dorf, ja sogar durch
Budapest zu ziehen und auf einem fahrradähnlichen Gefährt
mit einem Schleifstein Messer, Schere u.a. zu schärfen und
nebenbei auch Töpfe zu flicken. Andere Landstreicher
verrichteten Flickschusterarbeit, indem sie Kleider,
Schuhe und Teppiche flickten. Das war auch nötig, denn
z.B. nach dem ersten Weltkrieg noch allgemein bekannt war
der Spruch: "Szebb a foltos, mint a rongyos!", auf
Deutsch: Geflickte Kleider sind schöner als Lumpen!
Neben dem Lohn wurde aus
Dankbarkeit immer eine warme Suppe angeboten, was die
Menschen in der frischen Luft bestimmt benötigen. Am Sparherd hielt man sowieso immer
etwas für alle Fälle bereit. - Wie auch
immer, den Lumpen wurde immer eine kräftigende, warme
Suppe bereitgestellt. In Ungarn, wie auch in Deutschland
kennt man die Lumpensuppe von Haus zu Haus
unterschiedlich, es gibt keine landestypische Lumpensuppe.
Diese wird daraus angeboten, was man selbst von der
letzten Malhlzeit noch auf dem Herd übrig hat. Da das Internet voll
von allerlei Rezepten für Lumpensuppen ist, verzichten
wir auf die Wiedergabe eigener Rezepturen. Wer schon öfter
eine Suppe gekocht hat, kann aus allen Suppenresten eine
neue Suppe kreiren und diese dann als eigene Lumpensuppe
genießen unabhängig davon, ob ein Landstreicher vorbeikommt
oder nicht.
Linsensuppe /
Lencseleves
Das Rezept demnächst hier
Grießklößchen
Suppe /
Grízgaluska leves
Grießklößchen sind eine
Hinterlassenschaft der
Donaumonarchie, eher unter den Donauschwaben bekannt. In
Österreich formt man größere Klöße und nennt man diese
Grießnockeln. In Ungarn werden sie zwischen zwei
Kaffeelöffeln auch nicht klein geformt - früher nannte man
sie Gríznockedli, heute überwiegend Grízgaluschka.
Grießklößchen sind eine ideale Einlage in
Gemüse- und Fleischsuppen aller Art. Aus diesem Grund
verzichten wir hier auf die Wiedergabe eines
Suppenrezeptes. Besonders beliebt, ja sogar erforderlich
sind Grießklößchen in einer kräftigen Rindssuppe. Der
zwischen zwei Eß- oder Kaffeelöffeln geformte
Grießklößchenteig wird gewöhnlich am Ende der Kochzeit in
die Suppe gelassen und je nach Größe in kürzester Zeit
fertiggekocht bis sie oben schwimmen, wie im folgenden
Video perfekt erklärt wird. Zutaten und Mengenangaben
entnehmen Sie bitte aus dem Video:
Vermerkt zum Video:
In Ungarn haben wir in
unserer weiten Bekanntschaft vom Grünzeug überall nur
Majoran oder Petersiliengrün gesehen, Schnittlauch und Muskat sind uns
fremd, aber Sie sollten probieren, was Ihnen einfällt.
Wenn man den Klößchenteig
kurz, nur 2-3 Minuten lang stehen läßt, wachsen die
Klößchen auch nach dem Fertigkochen auf die zwei- bis
dreifache Größe weiter.
Fleischklößchen
Suppe /
Húsgombóc leves
Die Fleischklößchen sind
eine ideale Suppeneinlage in Kraftbrühen, in die gerne
Möhren, evtl. auch Suppennudeln mitgekocht und schließlich
mit Suppengrün geschmacklich abgerundet werden.
Zutaten für die Fleischklößchen: 500
g Hackfleisch, 2 Eier, Salz, Pfeffer, Majoran, evtl. 50 g
Reis.
Zubereitung: Aus den
genannten Zutaten Fleischklöße formen. Je nach Reissorte und
Reis-Kochzeit den Reis evtl. halbfertig vorkochen. Die
Kochzeit der Klöße beträgt mindestens 20 Minuten.
Schinkensuppe /
Sonkaleves
Den Osterschinken kocht man gewöhnlich
am Karsamstag, aber auch zu besonderen Feierlichkeiten. Nachdem
man den fertiggekochten Osterschinken aus dem Topf nimmt, wird der
Sud für diese Suppe mit viel Gemüse weitergekocht. Außer dem Sud
ist alles vegetarisch. In den Sud kommen allerlei Gemüse, wie
Zwiebeln, Möhren, Petersilienwurzel, Sellerieknolle. Als
Suppengrün kocht man viel Bohnenkraut bereits mit den Schinken
zusammen, Selleriegrün kommt relativ früh in die Suppe,
Petersiliengrün erst ganz am Ende und nur kurz. Die beliebtesten Suppeneinlagen sind: Grízes nokedli (Grießklößchen), Nokedli
(Spätzle/Knöpfle), Csipetke (Zupfnudeln) und Kartoffeln. Von Haus
zu Haus unterschiedlich werden diese Einlagen entweder getrennt
im Wasser gekocht oder gleich in der Suppe.
Vermerk: Die genannten Gemüsesorten sind
typisch für viele ungarische Suppen, vor allem in der
Gulaschsuppe. Porree, wie in deutschen
Lebensmittelgeschäften zusammen mit anderen Gemüsen für die Suppe
verkauft wird, ist ein super Geschäft für den Handel, versaut
jedoch den Geschmack der ungarischen Suppen. Wichtige Gemüsesorten
für ungarische Suppen sind: Zwiebeln, Möhren, Petersilienwurzel
(gleich groß, wie größere Möhren), Sellerieknolle. Bloß keine
Pastinaken, die mit den Petersilienwurzeln zum Verwechseln ähnlich
aussehen, für Zahnlose ideal sind und den Handel bereichern, aber den Geschmack ungarischer Suppen verderben.
Landestypische
ungarische Suppen
Gulaschsuppe /
Gulyásleves
Zutaten: 500
g Lammfleisch, 3 mittelgroße
Zwiebeln, 1 Batzen Schmalz, 2-3 Knoblauchzehen, 3-4 Paprikaschoten,
2 Tomaten, 1 kg Kartoffeln, 2 Möhren, 1 Petersilienwurzel (nicht das
Grün!), 1/4 TL
Kümmel, Paprikapulver, davon 2 EL edelsüß und 2 TL
rosenscharf, Salz, evt. auch Koriander, Basilikum und Kümmel.
Von Zwiebeln sollte man soviel nehmen, wie vom Fleisch. Sie werden
vollständig zerkocht und dienen in Ungarn als wichtigster
Geschmacksträger der Gulaschsuppe.
Zubereitung: In
einem großen Topf die kleingehackten
Zwiebeln salzen, im Fett goldgelb schmoren,
vom Herd nehmen, Paprikapulver, zerdrückte Knoblauchzehen, das
in kleine Würfel geschnittene Fleisch dazugeben und wenden,
bis auf allen Fleischstücken eine angeröstete Kruste gebildet wird. Kleingeschnittene
Paprikaschoten und Tomaten dazu mischen und würzen. Topf
mit Wasser füllen, bis alles bedeckt ist. Kochvorgang ist
abhängig vom Herd, Topf und vor allem von der Größe der Fleischwürfel, die
gar gekocht werden müsssen.
In Scheiben geschnittene Petersilienwurzel, Karotten und die
gewürfelten Kartoffeln dazugeben, 15 Minuten lang
weiterkochen.
Zubereitung im Schnellkochtopf:
...darin ist das Fleisch in 25 Minuten gar gekocht,
anschließend Topf öffnen, abschmecken und nach Bedarf nachwürzen. In Scheiben geschnittene Petersilienwurzel, Karotten und die
gewürfelten Kartoffeln dazugeben. Die Kartoffeln benötigen
die Zugabe von Salz,
weiterkochen. Für das Gemüse ist es unwichtig, ob der
Schnellkochtopf zugeschlossen wird oder nur abgedeckt, die
Gemüse-Kochzeit ist etwa gleich und beträgt ca. 15 Minuten. Tipp:
Wir kochen regelmäßig im Schnellkochtopf, an Feiertagen
jedoch stundenlang im traditionellen Topf aus folgendem
Grund. Trotz allerlei Versprechungen in den
Gebrauchsanweisungen der Schnellkochtöpfe, das schnell
gekochte Fleisch schmeckt anders, die fertige Suppe schmeckt
eintönig, weil bestimme Aromen unterdrückt und andere sich
nicht entfaltet werden können während der gekürzten Kochzeit. Bei
unseren Bekannten mit ihrem neuartigen Kochautomaten haben
wir in dieser Hinsicht noch schlimmere Erfahrung gesammelt.
Wir meinen, wenn Sie unbedingt viel Zeit und möglichst die
ganze Arbeit ersparen
wollen, pulverisieren sie alles in einem Multizerkleinerer
und kochen das Ergebnis zu einer Brühe zusammen, das ist
dann ideal für Zahnlose, die nicht beißen können und in den
Altersheimen es nicht wagen, sich über das Essen zu
beschweren.
Servieren: Am Tisch sollte ein voller Brotkorb, ferner
Salz-, Paprika-, Pfefferpulversträuer und Chiliflocken zum
individuellen Nachwürzen bereit stehen. Bild rechts:
Behälter für edelsüßen Paprika und Salz.
Gulaschsuppe mit Rindfleisch und Kartoffel, eine jüdische
Gulaschvariante bei
Ilona
in Wien
Gulaschsuppe mit Lammfleisch und Zupfnudel zu Hause beim Chefkoch
einer Landgaststätte
Getränkevorschlag: Vor
dem Essen trinkt man
Házipálinka (Hausgemachtes) oder Aprikosenschnaps
(Barackpálinka) oder den Magenbitter Unicum bei
Rindsfleisch.
Passender Wein: Dunkler
Portugieser aus Villány, Kadarka, Merlot, Stierblut aus
Szekszárd (identisch mit Bordeaux).
Kesselgulasch
/ Bográcsgulyás
Gegenüber der standardmäßigen Gulaschsuppe enthält
Kesselgulasch wesentlich mehr "Inhalt".
Das Bild links zeigt, wie Kesselgulasch in der Puszta von
den Rinderhirten in der freien Natur gekocht wird. Das
Bild rechts zeigt das fertige Kesselgulasch mit den
wichtigsten Zutaten, Zwiebeln, Knoblauch und verschiedene
Paprikasorten.
Ob ganz oder teilweise
in Wein gekocht wird, das ist Ihre Entscheidung. Manche
verwenden Bier, statt Wasser.
Zutaten: 1
kg Lammfleisch, 3
mittelgroße Zwiebeln, 750 g festkochende Kartoffeln,
5 große Möhren, 2 große Petersilienwurzel, 5
Knoblauchzehen, 2 gelbspitze Paprikaschoten, 1
große Tomate, evtl. 5 Schnittlingshalme, 1 Bund
Selleriegrün, 1/2 TL Kümmel, Paprikapulver 2 TL
edelsüß und 2 TL rosenscharf, 1 Batzen Fett, Salz.
Zubereitung: Fleisch
waschen und in 1 cm große Würfel schneiden.
Feingehackte Zwiebeln im Fett anrösten bis sie glasig werden.
Vom Herd nehmen und Paprikapulver, Knoblauch und Kümmel
dazugeben, umrühren. Den Topf wieder auf den Herd stellen,
Fleisch hineingeben, salzen und bei großer Hitze anbraten, dabei fleißig
rühren.
Mit Wasser, Wein oder Bier aufgießen und kochen, bis das
Fleisch gar wird.
Kartoffeln pellen und würfeln (gleichgroß, wie das Fleisch),
Möhren und Petersilienwurzel waschen und in Scheiben
schneiden. Tomate schälen und kleinwürfeln, Selleriegrün waschen. Wenn das
Fleisch gar ist alles in den Topf geben und weiterkochen, bis
auch die Kartoffeln gar sind. Selleriegrün abschöpfen und
entfernen.
Die
häusliche Zubereitungauf traditionelle Art zuhause zeigt das folgende Video. Was hier unter der
Bezeichnung "Ungarische Gulaschsuppe" vorgeführt wird, das
ist lt. Gourmetkoch Karl Gundel "KESSELGULASCH mit viel
Inhalt".
Wenn ein Koch sich auf den
wissenschaftlichen Weg begibt, sollte man schon vorsichtig
sein mit den Wahrheiten, denn dabei lassen sich die mit
Werbung verbundenen Unwahrheiten erst auf den zweiten Blick
erkennen. Karl Gundel wird auch heute noch als Papst in der
Küche betrachtet, zu seinem verstaatlichten und bei der
Reprivatisierung in andere Hände geschobenem Restaurant, das
heute noch immer als kulinarisch gilt, pilgern sehr viele
Jungköche aus fernen Ländern aus dem einfachen Grund: Ein
Koch wird höher angesehen, wenn er von sich behaupten kann,
er war schon bei Gundel - gemeint ist das Restaurant Gundel
im Stadtpark von Budapest. Das folgende Video zeigt
die häusliche Zubereitung der ungarischen Gulaschsuppe:
Wie
jedes Haus sein eigenes Geheimnis hat, so herrschen in jeder
Küche andere Gewohnheiten. Gulaschsuppe kann man so oder so
zubereiten. Kesselgulasch ist jedoch so original ungarisch, wie die
professionelle Köchin sie in diesem Video unter häuslichen
Verhältnissen zubereitet. Je nach dem, was man
jahreszeitlich bedingt grade zur Verfügung hat, wird vom
Inhalt dies oder das nicht
immer mitgekocht, aber das Grundrezept mit allem Drum und Dran ist immer gleich
- wie bei Mama und im obigen Video zu sehen ist. In einem ungarischen Restaurant
bekommt man die Gulaschsuppe nach dem vorherigen Rezept viel
dünner und
mit wenig
"Inhalt", wie der Spitzenkoch Karl Gundel dies beschrieb.
Grundsätzlich gilt für die Gulaschsuppe aus dem Kessel:
Fleisch: Lamm, Schwein, Rind
und sogar Kutteln. Alles ist erlaubt, Hauptsache: rotes Fleisch.
Knochen
können mitgekocht werden - viele mögen am liebsten
dicke Rippen. In Restaurants meidet
man Knochen in der Gulaschsuppe, weil die Art und Weise, wie
der Gast das Knochengerippe am Tisch geniessen kann, angeblich nicht
zur vornehmen Gastronomie des Hauses passt.
Csipetke, wie im
Video gezeigt und erklärt wird, gehört nicht
unbedingt in die Gulaschsuppe. Die Zubereitung von Csipetke ist
besonders zeitaufwändig
und kann durch Spätzle/Knobben bzw.
Nokedli ersetzt werden. Spätzle enthält viel mehr
Feuchtigkeit in sich, als Csipetke, wird nach einiger Zeit
in der Suppe klebrig weich und wird daher in unserem
gesamten Bekanntenkreis - wenn überhaupt - immer getrennt
gekocht und je nach Bedarf individuell zur Gulaschsuppe
gereicht.
Sauerrahm
(Saure Sahne) mildert die Schärfe von Paprika und hilft gegen
Sodbrennen, gehört aber nicht zum
original Grundrezept von Gulasch, sondern zum Paprikasch, das
vorwiegend mit weißem Fleisch gekocht wird. Manche
mögen Gulasch und Gulaschsuppe trotzdem mit etwas
Sauerrahm. Im Übersee kochen Angeber die
Gulaschsuppe im Sauerrahm
oder Wein - da ist nichts mehr übrig vom
Originalrezept,
aber Eva und Zsa Zsa Gabor haben es den Nordamerikanern so
eingeprägt - von wegen Hollywood...
Im Video
wurde alles gezeigt, was in die Suppe kommen kann,
aber vieles davon nicht unbedingt kommen muss. Über die Anwendung von Vegetapulver bei dieser Zubereitung
kann man streiten. Vegeta enthält zwar nur 15% Trockengemüse und dient
als Geschmacksverstärker, enthält aber
natürliche Inhaltsstoffe, die z.B.
im Gewächshausgemüse aus dem Supermarkt
fehlen. Vegeta hilft diese zu ersetzen und ferner damit, dass auch Anfänger in
der Küche schnell zurecht kommen, weniger falsch machen
können. Aber das wichtigste dabei ist, dass das Salz
Steinsalz und kein Meeressalz ist und somit zum richtigen
Gulaschgeschmack beiträgt. Vegetapulver wird in mehreren
Ländern produziert. Aus Kroatien und der Türkei enthält es
Meeressalz und ist daher nicht zu empfehlen für
Gulaschgerichte.
Serviervorschlag:
zusammen mit den Kartoffeln evtl. auch Zupfnudeln (Csipetke) mitkochen,
auf den Tisch kommt immer ein voller Brotkorb.
Getränke wie bei der Gulaschsuppe
....vor
dem Essen trinkt man Hausgemachtes (Házipálinka), Aprikosenschnaps
(Barackpálinka) oder einen Kräuterschnaps, z.B. Unicum.
Passender Wein: Kadarka,
Blaufränkisch
Betjarensuppe
/ Betyárleves
Unter Betjaren (betyárok) verstand man früher die im Wald
lebenden Räuber, die die Natur für normale Bürger unsicher
machten. Legenden und Mythen berichten über das lustige
Leben der Betjaren hier und da in verschiedenen
Waldgebieten. In der Tat, gelegentlich spielten sie eine
wichtige Rolle im Leben der Landbevölkerung, die die
Betjaren oft unterstützte, als sie Ärger mit den
Landesherren und deren Steuerbetreibern fürchteten. Sie
spielten sogar eine politische Rolle in der Zeit nach dem
im Jahre 1849 verlorenen Freiheitskampf gegen die
Habsburger Besatzungsmacht. Österreichische Soldaten
verschwanden oft unterwegs in Ungarn. Das Land war zwar
besetzt, aber völlig unsicher für den österreichischen
Adel, der immer öfter auf seine Besitzerrechte verzichten
musste. Das zwang schließlich die Habsburger
Besatzungsmacht zu einem Vertrag (sog. Ausgleich) mit
Ungarn im Jahre 1867. Da das Militär und monetäres System
gemeinsam blieb, wurde Ungarn mit den Habsburgern
gemeinsam zum Eintritt in den ersten Weltkrieg auf Seiten
Deutschlands gezwungen, womit die Ungarn überhaupt nichts
zu tun hatten, hätten sie nicht den gemeinsamen Kaiser und
König.
Heute leben die Waldfrevel und Betjaren
untr uns, meist in
Großstädten und entwickeln Strategien für die sog.
„Wiedereinbürgerung“ der von uns bereits besiegten
(früher natürlichen) Konkurrenz. Immer wildere Waldtiere
werden angesiedelt und der Bevölkerung vorgegaukelt, wie
man sich verhalten muss, wenn man auf Wölfe trifft, sonst
wäre man selber schuld. Es wird bisher verschwiegen, wie
man sich unbewaffnet verhalten soll, wenn diese Wölfe in Rudeln
auf einen zukommen und sie gerade hungrig sind. Die
aktuelle Schadensregulierung ist eine pure Augenwischerei,
die nur Sachkosten, nicht jedoch entgangene Folgeeinnahmen
berücksichtigt, die von Landwirt bereits erbracht worden
sind. So wird die
naturnahe Tierhaltung in der Landwirtschaft von sog.
Naturschützern immer weiter eingeschränkt und dabei
bäuerliche Existenzen vernichtet – koste es was es wolle
und die Politiker schauen zu, weil sie engstirnig nur auf
die Schaffung von Arbeitsplätzen in Ballungsgebieten
fixiert sind, auch wenn sie mehr Schaden anrichten, als
Nutzen bringen, Hauptsache keine Unruhe in den
Großstädten! Dass man sich unbewaffnet in immer mehr
Waldgebiete nicht mehr trauen kann, das stört die meisten
gesetzgeberisch aktiven Politiker nicht, weil sie selbst
von Bodyguards geschützt werden – wie einst die
Landesfürsten, die schon immer etwas zu fürchten hatten.
Zutaten für 4 Personen: 1 kg Kassler Nacken oder Eisbein ca. 2x2 cm
gewürfelt, 300 g Kaiserspeck (geräucherter Bauchspeck) ca.
1x1 cm gewürfelt,
evtl. 1 Batzen Schmalz, 300 g Pfifferlinge oder Champion,
4-5 Möhren, 2-3 Petersilienwurzeln, 2 mittelgroße
Zwiebeln, 500 ml Sauerrahm,
3-4 EL Mehl, 1 Bund Petersiliengrün, 2 ungarische
Paprikaschoten, 2 Tomaten, 1 TL schw. Pfefferpulver 3-4 TL
Gewürzpaprikapulver, 3 TL Salz. Vorbereitung: Möhren, Petersilienwürfel
in Scheiben oder Würfel schneiden. Paprikaschoten klein
schneiden, die Tomaten anritzen und in kochendem Wasser
die Pelle ablösen, danach abziehen und klein schneiden.
Mehlschwitze: in einer Schale mit dem Sauerrahm 3-4 EL
Mehl mit Gabel oder Schneebesen knotenfrei verrühren.
Zubereitung: Den gewürfelten Kaiserspeck anrösten, die
kleingehackten Zwiebeln unterrühren und bei schwacher
Hitze auf goldgelb schmoren. Das Fleisch dazugeben, Salz
und Pfefferpulver darauf streuen und notfalls unter Zugabe
von einem Batzen Schmalz im Fett ca. ½ Stunde lang
dünsten. Die in Scheiben oder Würfel geschnittene Möhren
und Petersilienwurzel und wenig Wasser dazugeben –
weiterkochen und gelegentlich nur so viel Wasser
nachfüllen, dass das Fleisch knapp bedeckt ist.
Ist das Fleisch gar, die in Streifen
oder Würfel geschnittene Pilze dazugeben und das
Paprikapulver unterrühren. Sollten
selbstgemachte Zupfnudeln gekocht werden, diese nach den
Pilzen in die Suppe mischen. Abschließend die Mehlschwitze
langsam in die fertige Suppe
gleiten lassen und unterrühren.
Serviervorschlag: Zupfnudeln
(Csipetke) oder
Nockerli als Beilage. Während die Zupfnudeln in der Suppe
gekocht und zusammen serviert werden, die Nockerli müssen
getrennt gekocht und getrennt in einem eigenen Schüssel
serviert werden. Am Tisch sollten Brotscheiben,
Salz-, Pfeffer- und Paprikastreuer, evtl. Chiliflocken
griffbereit stehen und auch das kleingeschnittene
Petersiliengrün in einem Schälchen zum individuellen
Dekorieren. Bei Bedarf sollte Rotwein - Merlot oder
Portugieser - serviert werden.
Vermerk: Lassen Sie sich nicht
verschaukeln in Ungarn, wenn die Betjarensuppe nach dieser
oder jener Art, meistens nach Puszta- bzw. Tiefebenenart
oder nach Art des Bakonywaldes angeboten wird. Wir haben
viele Rezepte verglichen und finden sie alle gleich,
sicherlich voneinander abgekupfert, wenn auch individuelle
Unterschiede festzustellen sind, je nach Geschmack ds
Kochs oder zuhause bei Mutti. Nicht zufällig werden von
den Supermärkten laufend neue Rezepte "kostenlos"
veröffentlicht (=vorgegaukelt), in die bestimmte
Geschmacksverstärker, Würz- und Hilfsmittel von bestimmten
Firmen gemogelt und in den Himmer gelobt werden. Bereits
mit wenig Erfahrung in der Küche erkennt man, was aus
solchen Rezepten fehlt - meist frisches Gemüse und damit
viele rezepttypische Geschmacksrichtungen.
Suppenteller der Donauschwaben,
darf im Menü bei Hochzeiten nicht fehlen, daher diese
Bezeichnung in Österreich und im süddeutschen Raum, aber
diese Suppe ist weitgehend international. Die Ungarn sagen
einfach nur Tyúkleves bzw. Hühnersuppe dazu. Das Rezept
soll hier als Grundrezept für Hühnersuppen dienen, danach
beschreiben wir eine bekannte Variante, die in Ungarn
besonders vornehm sein soll.
Zutaten:
1,5 kg
jüngeres Suppenhuhn, 50 g dünne Suppennudeln, 40 g
Zwiebeln, 100 g Sellerie, 200 g Mohrrüben, 100 g
Petersilienwurzel, 1 Bund Petersiliengrün, 100 g Erbsen
(Maßangabe: aus der Dose oder tiefgekühlt), 50 g Pfifferlinge, 20 g
Salz, 1/2 Messerspitze weißer Pfeffer, 1/2 Messerspitze
Ingwerpulver.
Vorbereitung:
Huhn waschen und
zerteilen, Brust und Rücken je nach Huhn in 2-3
Stücke. Magen und Herz
gehören deinem besten Freund, dem Jagdhund, das restliche
Fleisch in etwa 2
Liter kaltem Wasser zum Kochen bringen, den Schaum abschöpfen.
Das zerkleinerte
Gemüse und die ganzen Zwiebeln geschält dazugeben.
Würzen und bei geringer
Hitze köcheln lassen.
Zubereitung:
Wenn das Fleisch und Gemüse gar sind, Erbsen und die
gewaschenen, zerkleinerten
Pfifferlinge, das gehackte Petersiliengrün einrühren
und fertig garen.
Serviervorschlag:
Nudeln getrennt im Salzwasser kochen und auf einem
Servierteller getrennt auftischen.
Jeder nimmt seine Nudelmenge und legt diese auf den Tellerboden. Darauf
verteilt
man die Fleischstücke. Abschließend wird die Suppe
mit Gemüse aufgegossen.
Passender Wein:
Lindenblatt, Chardonnay
Ujházi
Hühnersuppe / Újházi tyúkleves
Hühnersuppe nach Art eines
bekannteren Schauspielers aus dem 19./20. Jahrhundert
Von der Heilwirkung einer
Hühnersuppe bei Erkältungen wussten schon die alten Römer,
aber die Zubereitung ist von Haus zu Haus unterschiedlich.
Ein vielfach nachgeahmtes Rezept entwickelte der damals
berühmte Schuspieler Ede Újházi (1841-1915). Er kam vom
Lande und kannte den Unterschied von Frischgemüse und
Fleisch direkt vom Erzeuger und fuhr - lt. Legende - höchstpersönlich gut
200 km von Budapest nach Debreczin, wo er die Zutaten für
seine berühmte Suppenabende besorgte. Der Gockel musste
angeblich mindestens 2 Jahre alt sein - zumindest die
Hahnenkämme, die damals als Delikatesse galten. Es galt in Schuspielerkreisen
als besondere Ehre, von ihm auf eine Hühnersuppe
eingeladen zu werden und die Gäste schauten sich
gegenseitig neidisch an, in wessen Teller wohl der Kamm
und andere Köstlichkeiten vom Hahn landeten. Dementsprechend
galt man als mehr oder weniger wichtigster Gast des Abends.
Nach
einer anderen Legende erzählte er den Köchen bei
Wampetics, wie er die Hühnersuppe mag und wurde danach so
bedient. Im Laufe der Jahre gab er seine laufend neuen
Wünsche bekannt, bis endlich ein so ausgereiftes
Suppenrezept entstand, das jedem Gast schmeckte und
das Restaurant Wampetics im Stadtpark von Budapest dadurch in ganz Ungarn Ungarn berühmt
wurde. Alle sind
sich auch heute darin einig, das sei die beste Art der
Zubereitung einer Hühnersuppe. Leider befindet sich heute diese,
vermeintlich berühmte Suppe auf der Speisekarte von Gundel, dem
Nachfolger von Wampetics, nicht, umso mehr Varianten von Kaviar,
Gänseleber und weitere nicht ungarische Küchenprodukte.
Die
Gaststätte Gundel im Stadtpark von Budapest hieß ursprünglich Klemens, soweit man in den Annalen
bis etwa 1870 folgen kann. Zuerst war es ein Ausflugslokal im
Grünen am
östlichen Stadtrand von Pest, der 1872 in Budapest eingemeindet
wurde. Im Jahre 1889 übernahm der Spitzenkoch Wampetics die
Gaststätte. Das Bild links stammt aus dieser Zeit. Das Hauptgebäude wurde für die Weltausstellung im
Jahre 1896 erweitert, modernisiert. Seitdem galt es in
Künstlerkreisen als vornehm, bei Wampetics gewesen zu sein. Etwa in dieser Ära entstand das
Rezept für die Újházi Hühnersuppe. Genauer weiß man das heute nicht
mehr. Im Jahre 1893 erwarb die Familie Gundel die Gaststätte
Wampetics. Drei
heute hochgelobte Gundel-Generationen lebten damit und wagten eine
Umbenennung in Gundel erst auf NS-Druck im Jahre 1944.
Vorbereitung:Knoblauch, Färberdistel oder Safran,
Pfefferkörner, Pimentkörner und Gewürznelken in ein
Gewürzbeutel einschließen. Das Wurzelgemüse waschen, in
größere Stücke spalten, das Suppengrün waschen und klein
hacken. Den Gockel gründlich waschen. Petersiliengrün
waschen und bereithalten.
Zubereitung:Den Gockel in einen Kochtopf legen und in
soviel Wasser zum Kochen bringen, dass das Fleisch mit
Wasser bedeckt ist. Salzen, Tomate, Gemüsepaprika,
Wirsingkohl in ganzen Stücken in die Suppe zugeben.
In einem anderen Topf den Blumenkohl und die grünen
Erbsen kochen. Als Kochflüssigkeit nimmt man etwas aus dem
Suppentopf. Sind diese gekocht, zur Seite legen, warm
halten.
Ist der Gockel fertiggekocht,
aus der Suppe nehmen und zerstückeln, dabei die größeren
Knochen und die Haut entfernen. Gewürzbeutel nun aus der
Suppe nehmen und entsorgen. Nach dem Originalrezept sind
Wirsingkohl, Tomate, Gemüsepaprika und Zwiebel ebenfalls
zu entsorgen, aber manche mögen diese als Suppeneinlage.
Es liegt an Ihnen, was Sie damit machen. Nach dem
Originalrezept wird der Gockel nach 3 Stunden weich, das
war gerade der Grund dafür, dass der Schauspieler älteren
Gockel bevorzugte. Während so langer Kochzeit bei kleiner
Hitze vermengt sich der fettige Schaum in der Suppe. Kaufen
Sie jüngeres Huhn, haben Sie ein Problem damit und
versuchen dieses Fett zu entsorgen, dabei enthält dieses
Hühnerfett die wichtigsten Wirkstoffe, die unser Körper
benötigt...
Die Suppennudeln in einem
separaten Topf weichkochen, abspülen und alles in eine
Suppenterrine geben.
Serviervoschlag: Das Petersiliengrün klein hacken
und am Tisch zur individuellen Verwendung bereitstellen.
Passender Wein: Lindenblatt,
Chardonnay
Alle Hühnersuppen schmecken am besten frisch gekocht und
heiß. Der Gast wird mit
Újházi
Hühnersuppe
so bedient am Tisch bei
Ilona
in Wien:
Bohnensuppe
Jókai / Jókai bableves
Eine beliebte Variante von
Bohnengulasch mit Eißbein, bekannt nach dem berühmten Dichter,
dessen Frau das Rezept kreiert haben soll.
Bloß nicht daran denken, dass Bohnengulasch mit Erbsen von
Bayern bis Siebenbürgen mit einer ähnlichen Rezeptur
bekannt ist und die Dame aus Siebenbürgen stammte.
Das Rezept entstammt von Rosa
Laborfalvi (1817-1886, geb. Judit Benke aus Laborfalva in
Siebenbürgen), einer adligen Schauspielerin. Sie soll es
nach dem Geschmack ihres Ehemannes, dem acht Jahre
jüngeren Dichter und Prosaerzähler Mór Jókai (1825-1904,
geb. Moritz Jókay) kreiert haben. Wie auch immer, das
Rezept ist heute landesweit bekannt, beliebt und trägt den
Namen eines ebenfalls adligen Literaten, der im Jahre 1848 zwar am
Ausbruch des Aufstandes gegen die schwächelnde Habsburger
Besatzungsmacht mitwirkte, davon jedoch schnell Abstand
nahm, als er die zerstörerischen Folgen des kriegerischen
Freiheitskampfes sah.
Ungarn war schon
immer das größere und militärisch stärkere Land in der
Donaumonarchie, geriet lediglich mit türkischer
Unterstützung ins Gefilde der Habsburger. Der ungarische Adel arbeitete
seit Anfang des 19. Jahrhunderts fleißig daran, auf dem parlamentarischen Weg die
Unabhängigkeit Ungarns zu erringen. Die Hauptstadt Ungarns
mit dem Parlament war damals noch Preßburg, Pozsony auf
Ungarisch, heute Bratislava in der Slowakei. Der
Trennungsvertrag war bereits unterschriftsreif, als
der ärmliche Teil der ungarischen Bevölkerung von
zweifelhaften Revolutzen geleitet den
demokratischen Weg ab dem 15. März 1848 zunichte machte.
Ein Schmarrn ist es, wenn dieser 15. März heute als Tag
der Revolution deklarierter
Nationalfeiertag gefeiert wird, weil der einjährige
Freiheitskampf in den ungarischen Schulbüchern aus
bestimmten Gründen in allen
Details beschrieben, aber auf den gut zwei Jahrhunderte dauernden,
parlamentarischen Kampf der ungarischen Obrigkeit zur
wirtschaftlichen Erhebung des von den Türken zerstörten
Landes und zur Trennung von den Habsburgern nur sporadisch hingewiesen
wird...
In der Tat
zerstörten die Aufständischen Jahrhunderte lang bewährte,
feste Infrastrukturen, plünderten das Land und der hoch
angesehene politische Führer und Schattenkabinettsleiter der Aufständischen, Lajos Kossuth
nach Übersee verschwand, zusammen mit einer
Staatskasse, in die
auch aus dem Ausland so üppig gespendet wurde, dass die
Freiheitskämpfer mit der in Europa weitaus bestbezahlten
Söldnertruppe revoltieren konnten.
Als
Folge des von der Zarentruppe niederschlagenen, moralisch
jedoch gewonnenen Freiheitskampfes musste Ungarn auf der
Seite von Österreich in den von Deutschland initiierten
(Deutsch-Österreichische Polizeigewalt in Serbien), von
vornherein sinnlosen ersten Weltkrieg ziehen und verlor
auf einen Schlag durch den Trianonvertrag im Jahre 1920 ein Drittel seiner Bevölkerung und zwei Drittel seines Territoriums.
Ca. 25% der ungarischen Bevölkerung verließ Ungarn in den,
auf die sog. Revolution von 1848 folgenden sieben
Jahrzehnten. 70 Jahre lang siedelten wohlorganisiert, etwa
eine Million aus Galizien vertriebene Ausländer (10% der
heutigen Bevölkerung) in ein Land mit Gestzeswirrwarr und
ohne
Grenzschutz ein, so ähnlich, wie im Jahre 2015 nur in
einem Jahr in die wesentlich bevölkerungsreichere, von
dem trockenen Alkoholiker Martin Schulz aus Deutschland und
dem luxemburgischen
Steueroasengründer Jean-Claude Juncker wie auch immer regierte EU ein. Auch
wenn man vor dem ersten Weltkrieg noch einen Reisepass
für die Überquerung europäischer Landesgrenzen benötigte, die
weltweite Niederlassungsfreiheit war damals wesentlich
einfacher gewährleistet, als heute in der EU. Es
störte beispielsweise niemanden, dass der Anteil der
Ausländer (aus Ländern von Böhmen über den Balkan bis zum
Bosporus) an der
Gesamtbevölkerung von Wien, in der Hauptstadt der
Donaumonarchie im Jahr 1908 über 80% betrug. Wien wuchs
als Völkerschmelze, wie heute New York, und die
Bevölkerung lebte friedlich untereinander. - Wer kann
heute
so viele Ausländer in Brüssel, Paris oder Berlin vorstellen
in unserer, von oben mit zweiter Stimme und von Lobbyisten
hochgelobten
Demokratie?
Zutaten für 4 Personen: 200 g
trockene Bohnen, 1 geräuchertes Eisbein, 300 g geräucherte
Wurst, 3 Möhren, 2 Petersilienwurzeln, 1 Lorbeerblatt, 2
Knoblauchzehen, 1 Paprikaschote, 1 Tomate, 2 EL Schmalz, 1
EL Mehl, 1 Zwiebel, 1 TL Gewürzpaprikapulver, 1,5 l
Sauerrahm, 2 EL Mehl, 1 Bund Petersiliengrün, 200 g
Zupfnudeln (Csipetke).
Zubereitung:
Am Abend die Bohnen waschen,
einmal aufkochen und übernacht in so viel Wasser
einweichen, dass sie auch noch am nächsten Tag bedeckt
sind, wenn sie auf das dreifache aufquellen. Das Eisbein
knapp bedeckt (evtl. öfter nachfüllen) im klaren Wasser
butterweich kochen.
Am nächsten Tag von der kalten
Brühe das Fett abschöpfen und in einem Topf die in
Scheiben geschnittene Wurzeln in diesem Fett anrösten.
Wird es bräunlich, die Bohnen mit dem Weichwasser und der
Eisbeinbrühe auffüllen. Die in kleine Würfel geschnittene
Paprikaschote und Tomate, die kleingehackte Zwiebel, die
zerdrückten Knoblauchzehen und das Lorbeerblatt dazugeben.
Die Wurst in
Schmalz anbraten, aus dem Bratfett nehmen und in dünne
Scheiben schneiden. Sind die Bohnen gar, vom Bratfett der
Wurst unter Zugabe von Sauerrahm und Mehl eine helle
Mehlschwitze rühren und in die Suppe mischen. Ist die
Mehlschwitze fertig gebunden, das kleingeschnittene
Petersiliengrün und Gewürzpaprikapulver darin verrühren,
die Zupfnudeln (Csipetke) dazugeben, fertigkochen und
abschließend auch die Wurstscheiben kurz mitkochen.
Serviervorschlag:
Das Eisbein in kleine Stücke
schneiden und in einer Servierschale anbieten. Beim Servieren zuerst diese in die leeren
Teller geben und die heiße Suppe darüber gießen.
Passender Wein:
Lindenblatt, Szamorodni aus Tokaj.
Liebstöckelsuppe /
Csorbaleves (Tschorbasuppe)
Diese Suppe ist vom östlichen
Ungarn bis Moldawien gut bekannt. Die Rumänen betrachten
sie heute als ihre eigene Nationalspeise, auch wenn das Wort
vom slawischen Ursprungs
ist und wahrscheinlich aus dem Gebiet zwischen
Moldawien und Bulgarien entstammt. In Moldawien ist diese Suppe
weitgehend bekannt bei den dort ansässigen Ungarn, den sog.
Tschango-Ungarn. Die Suppe enthält kein Fleisch, ist
völlig vegetarisch. Ob Tschorba eine Suppe oder Eintopf
ist, das ist abhängig vom Gemüsegarten der Familie.
Das Rezept
variiert stark regional. Oft wird die Suppe mit einem
Adjektiv genannt, je nach dem Hauptbestandteil bei der
Zubereitung. Als Adjektiv sind Fleisch, Grüne Bohne oder
Kraut am häufigsten, Fleischklößchen gehören fast immer in
die Suppe. Ein wichtiger Bestandteil der
Rezeptur sind bestimmte Gemüsesorten, möglichst aus dem
eigenen Garten. Darunter ist Liebstöckel, auch Maggikraut
genannt (Ung. Lestyán) der wichtigste,
geschmackbestimmende Komponente.
Der Saft
von vergorenen Weizenkleien ist ein weiterer, wichtiger
geschmackgebender Bestandteil dieser Suppe. Notfalls kann
man auch Essig verwenden, aber dann schmeckt die Suppe
nicht so, wie man es erwartet.
Zutaten: 1 Zwiebel, 2 weiße
Paprikaschoten, 2 Tomaten, 3-4 Mohrrüben, 1-2
Petersilienwurzel, 2 handvoll frisches Liebstöckelgrün, 1
handvoll Petersiliengrün, 2 EL Saft von vergorenen
Weizenkleien, 2 TL Salz, 1-2 TL schwarzes Pfefferpulver, 1
Batzen Schmalz, 100 ml Sauerrahm, evtl. 2 EL Mehl.
Zutaten für die Fleischklößchen: 500
g Hackfleisch, 2 Eier, 50 g Reis, Salz, Pfeffer.
Zubereitung: Petersiliengrün und
Liebstöckelgrün werden gebunden, damit sie restlos aus der
fertigen Suppe entfernt werden können. Gemüse kleinhacken
und schneiden, wie bei anderen Suppen. Außer den
Kartoffeln und Tomaten das kleingeschnittene Gemüse in
einem Kochtopf im heißen Fett wenden und kurz schmoren.
Salz und Pfeffer unterrühren, mit Wasser aufgießen und zum
Kochen bringen.
Die Fleischklöße aus den
genannten Zutaten vorbereiten. Je nach Reissorte und
Reis-Kochzeit den Reis evtl. halbfertig vorkochen.
Nach ca. 20 Minuten Kartoffel, Tomate und
Fleischklößchen dazugeben und weitere 20 Minuten lang
kochen. Die fertige Suppe mit Sauerrahm (diesen evtl. mit
Mehl gebunden) binden und mit dem vergorenen
Weizenkleisaft abschmecken.
Servieren: die Suppe im Teller mit frischem Petersiliengrün
und etwas Sauerrahm beträufeln.
Passender Wein:
Welschriesling, Riesling und Lindenblatt - nicht alle, nur
einen davon!
Karkassensuppe /
Orjaleves
Karkasse entstammt aus dem
französischen "Carcasse" und bedeutet ausgelöstes Gerippe.
Gemeint ist im Allgemeinen das Knochengerüst vom Geflügel.
In Ungarn kommt das Gerippe von allen Tierarten in Frage,
überwiegend von Huftieren. Namensgebende Komponente dieser
Suppe ist die Wirbelsäule, auf Ungarisch Orja. Diverse Knochen mit
mehr oder weniger Fleischanteil, vor allem grob ausgenommene Koteletten
und Rippen gehören in die Suppe, aber auch die
Beinscheiben und das Suppenfleisch vom Rind, Ochsenschwanz
und Putenhals (Bild links) werden gerne
mitgekocht. Bei viel mitgekochtem Fleisch spricht man
schon eher von
einer Fleischsuppe. Hat man viel vom Gerippe abgeschabt,
so spricht man von einer Karkassensuppe bzw. Orjaleves auf
Ungarisch.
Größere Knochen mit
wenig Fleisch werden stundenlang
gekocht, andere kürzer, bevor man eine möglichst große
Anzahl von Gemüsesorten mitkocht. Echte Karkassen, wie der
Putenhals benötigen eine kaum längere Kochzeit, als die
Gemüseeinlage. Als Suppeneinlage
gehören neben Gemüse die Grießnockerln (ung:
grízes nokedli), esslöffelgroße Grießklößchen immer in diese Suppe bei den
Donauschwaben, die
Ungarn kochen Suppennudeln, gerne hausgemachte Zupfnudeln
(Ungarisch: Csipetke) mit.
Beispiel für die Zutaten: 800 g
Kotlett- oder Rippenstücke, 1 Zwiebel, 3 Knoblauchzehen, 2
Möhren, 1/8 Sellerieknolle, 1/8 Kohlrabi, 5 Rosenkohl, 5
schwarze Pfefferkörner, 1 Piment, 1 Gewürznelke, 1
Chilischote, 2 TL Salz, 1/2 TL Kümmel.
Zubereitung: Die Knochen in ca. 2
Liter kaltes Wasser aufkochen und mindestens zwei Stunden
lang köcheln lassen. Manche bestehen darauf, dass man den
aufkommenden Schaum abschöpft, andere lassen die Suppe
langsam hinköcheln, weil der Schaum sich dann langsam im
Sud auflöst und den Geschmack der Suppe bereichert.
Alle Gewürze in einen Gewürzbeutel einbinden, diesen nach
einer Stunde in die Suppe geben und weiterköcheln. Sind
die Fleischteile weichgekocht und sollen Grießklößchen in
die Suppe, dann diese zu Ende der Kochzeit dazugeben. Sie
benötigen 3-4 Minuten. Gar sind sie, wenn sie in der Suppe
oben schwimmen. Suppennudeln sollte man getrennt in einem
anderen Topf mit Salzwasser kochen. Vor dem Servieren den
Gewürzbeutel aus der Suppe entfernen.
Servieren: Die Suppennudeln gehören
getrennt in eine Servierschüssel, so kann der Rest gut
aufbewahrt werden. Zuerst werden die Nudeln - auch kalt -
in den Teller genommen und mit der heißen Suppe übergossen.
Kocht man viel Fleisch mit, dann sollte Brot und Meerrettich auf dem Tisch
stehen. Manche mögen eine Béchamelsauce dazu und so bietet
sich ein anderes Tellergericht, z.B. mit Salzkartoffeln
an, das man ausnahmsweise vor der Suppe verzehrt, weil das
Fleisch frisch aus der heißen Suppe genommen am besten
schmeckt.
Passender Wein:
Welschriesling und Riesling, bei viel Fleisch Lindenblatt
und Szamorodni aus Tokaj.
Palotzensuppe
/ Palócleves
Suppenteller der Palotzen.
- Palotzen sind die Nachfahren
slowakischer Siedler, die im
nördlichen, vor allem in den nordöstlichen Gegenden von
Ungarn weit verbreitet leben. Sie wurden seit mehreren
Jahrhunderten in menschenleere Gegende angesiedelt,
meistens für die harte Grubenarbeit ins Land geholt. Auch
wenn die Palotzen (palócok) heute wohlintegriert als
Ungarn gelten, pflegen sie ihre mitgebrachten Traditionen.
Einmal im Jahr, zu Ostern steht ein ganzes Palotzendorf auf dem Kopf und
zeigt uralte Gepflogenheiten, Musik, Volkstänze und
Küchentraditionen. Ein Ausflug
nach Hollókő, nordöstlich von Budapest ist ein
Erlebnis für allemal. Sztrapacska und diese Palotzensuppe sind ihr ganzer
Stolz in der Küche unter vielen anderen, wenig bekannten
Spezialitäten, die man direkt vor Ort probieren sollte.
Die Palotzensuppe kocht man üblicherweise in der
freien Natur in Kesseln. Die Ungarn betrachten sie als
eine Variante des Kesselgulasch, kennen und kochen sie landesweit. Palotzensuppe gibt es von Haus zu Haus
unterschiedlich, gemeinsam ist jedoch, dass es sich hier
um eine Gulaschsuppe mit grünen und/oder Wachsbohnen
gekocht und dementsprechend unterschiedlich
gewürzt wird.
Zutaten
für 4 Personen: 500 g gewürfeltes
Hammel- oder Rindsfleisch, 1 Zwiebel, 1
Batzen Schmalz, 2 TL
Paprikapulver, Salz, Kümmel, 2 Knoblauchzehen, 1 Lorbeerblatt, 500 g Kartoffel,
250 g Wachsbohnen, 250 g grüne Bohnen, frisch vom
Wochenmarkt, 200 ml Sauerrahm, 1-2 EL Mehl, 1 Handvoll
Estragon und Dill, evtl. Rotwein.
Zubereitung: Die grob gehackte Zwiebel in
Schmalz auf goldgelb anrösten, salzen und mit
Paprikapulver verrühren. Das Fleisch dazu geben, kurz
anbraten, mit Wasser und evtl. auch mit Rotwein knapp
aufgießen, das Lorbeerblatt dazugeben und zugedeckt unter gelegentlichem Rühren bei
schwacher Hitze köcheln lassen. Der Suppeninhalt sollte
immer bedeckt köcheln - bei Bedarf Wasser
nachfüllen.
Die Kartoffeln ca. 1,5 cm klein
würfeln. Die gereinigten Bohnen in ca. 2 cm große Stücke
schneiden. Ist das Fleisch beinahe verzehrfertig gegart,
das zubereitete Gemüse zugeben, mit Wasser auffüllen,
salzen und fertigkochen. In den letzten Minuten Estragon
und Dill einrühren. Nun soll es wie ein dünner
Eintopf aussehen.
Die Suppe mit
einer Mehlschwitze binden. Dazu 1-2 EL Mehl in 200 ml
Sauerrahm mit kleinem Schneebesen oder Gabel glatt rühren.
Serviervorschlag:Brotscheiben, Salz und
Paprikapulver oder Chiliflocken sollten griffbereit sein.
Passender Wein:
Lindenblatt, Chardonnay
Vermerk: Fleisch aus dem deutschen
Supermarkt enthält bis zu 30% Gefrierwasser. Ob das noch
Fleisch ist, das ist hier die Frage, aber weite Teile der
deutschen Bevölkrung im Wirtschaftswunderland Deutschland
kann sich nur noch das leisten. Es ist für Pörkölt- bzw.
Guaschgerichte ungeeignet, weil es sich kochen, aber nicht
anrösten lässt. Das ist aber für die Karamellisierung
aller Pörkölt- bzw. Gulaschgerichte unerlässlich.
Probieren kann man trotzdem, aber vom Geschmack fehlt dann
das Beste.
Kalbssuppe mit
Estragon
/ Tárkonyos borjúleves
Zutaten:
500 g Kalbshaxe, 150 Mohrrüben, 80 g Sellerie, 5 g
Estragonblätter, 1-2 EL Essig, 100 g Zitrone, 200 ml
Sauerrahm, 100 ml Sahne, 60 g Butter, 50 g Mehl, 20 g
Salz.
Zubereitung: Das Fleisch in ca. 2 cm
Würfel schneiden, waschen und in einem Kochtopf mit 1,5 l
Wasser zum kochen bringen, den Schaum abschöpfen. Das
gereinigte Gemüse würfeln und zufügen, leicht salzen
unddie Hälfte des Zitronensaftes dazugeben. Auf mittlerer
Hitze das Fleisch gar kochen. In einer heißen Pfanne aus
Butter und Mehl eine Mehlschwitze bzw. Einbrenne rühren.
Nachdem diese abgekühlt ist, Sahne und Sauerrahm
dazumischen, zur Suppe geben und aufkochen.
Estragonblätter dazumischen, mit dem restlichen
Zitronensaft, Essig und Salz abschmecken.
Fischsuppen
Fisch
verspeist man gekocht oder gebraten weltweit
ähnlich, daher wollen wir auf die Wiedergabe verzichten. Was
ist
anders in Ungarn? Dieser Frage sind wir nachgegangen.
Die
ungarische Küche unterscheidet sich von der deutschen
Küche vor allem in der Verwendung von Paprika in
großen Mengen. Das fällt am meisten bei den
Fischsuppen auf. In Ungarn kennt man zwei verschiedene Fischsuppen, die
nach den südungarischen Städten Baja (an der Donau)
und Szeged (am Theiß) benannt sind:
1.
Fischsuppe auf Bajaer Art - wir wollen diese Fischsuppe
nicht gesondert beschreiben, denn das Rezept ist absolut identisch mit
dem, was man in Deutschland entlang der Flüsse Donau, Rhein,
Main oder Schlei im Norden kennt. Das ist ein Hinweis darauf, dass der
Ursprung der Fischsuppe auf Bajaer Art wahrscheinlich in Deutschland liegt. Baja an
der Donau ist eine Gegend, wo vor rd. 250 Jahren Ungarndeutsche, die sog. Donauschwaben
in einer von den Türken weitgehend menschenleer hinterlassenen
Landschaft überwiegend per Donauschiff ansiedelten....
Vermerk: Die meisten Donauschwaben stiegen in Ulm in die
Donaukähne ein und stiegen in Wien in
größere Donauschiffe um. An
der Umsteigestation in Wien ist heute eine Schiffsausstellung,
wo man die damaligen Kähne und Auswandererschiffe betrachten
kann.
...und so wird die
Fischsuppe in
der Gegend
von Baja an der
Donau mit
Nudeln auf schwäbische Art, traditionell von den
Ansässigen mit Spätzle, von den Zugereisten mit
allerlei Nudelsorten serviert. - Noch soviel
zum Verständnis, dass diese Fischsuppe reich an Salz
und Pfeffer ist. Wer es noch schärfer mag, kann auch
getrocknete Chilischoten mit den Fingern in die Suppen reiben (sog.
Chiliflocken). Unabhängig von der Wetterlage findet
alljährlich in Baja an der
Donau das
traditionelle Fischsuppen-Festival statt. Die Suppe wird dabei am Donauufer in einer
Reihe von unzähligen Kesseln zubereitet.
2.
Fischsuppe auf Szegediner Art - Etwas
östlich von Baja liegt die Stadt Szeged am Fluß
Theiß. Man kann daher nur vermuten, dass der Ursprung dieser
Fischsuppe eventuell im Raum von Baja an der Donau liegen
könnte, denn der Unterschied im Rezept ist gering - in
Szegedin dominiert Paprika statt Pfeffer. Der Grund dafür ist
wahrscheinlich, dass die Gegend von Szegedin ein Paprika-Anbaugebiet
ist.
Welche
Suppe schmeckt besser? Die
Fischsuppenfeste in
Szegedund
Baja ziehen Tausende von
Interessenten an, die zwei Städte rivalisieren wie
„Oxford und Cambridge”,
viele wollen ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen werden. Im
allgemeinen wird
die aus Fischsud gekochte Suppe „Szegediner”, die
mit Nudeln servierte „Bajaer”
genannt.
Passender Wein: Kadarka,
Portugieser
Szegediner
Fishsuppe / Szegedi halászlé
Das
Bild zeigt den Höhepunkt - die
Verköstigung - eines
Wettbewerbs in
Fischsuppenkochen am Badacsonyberg am Balaton.
Um
diese typische Speise der ungarischen Gastronomie rankten sich schon
lange die Legenden. Die Fische zu fangen und die sättigende
Suppe zu kochen
war Männersache - ganz wie bei den Hirtengerichten. Aber das
Menü mit
Fischgrieben, Fischsuppe und Bratfisch haben Frauen kreiert. Die
Harmonie von
Fisch, Zwiebeln und Paprika wird konzentriert, indem man
kleinere Fische zu einer „Grundsuppe” kocht,
passiert und darin die
Fischscheiben, meistens von Karpfen kocht. Heute entsteht der Sud durch
Pürieren von Gräten,
Kopf und Schwanz.
Serviert wird die Fischsuppe zuhause und in Gaststätten so,
wie an diesen Bildern ersichtlich. Mindestens
eine Karpfenscheibe gehört in jeden Teller und daneben dicke Scheiben von
Weißbrot, das im Notfall helfen soll, wenn man Gräte
verschluckt.
Die
Fischsuppe in Baja wird mit Nudeln gekocht, die Szegediner
Fischsuppe ist feuerrot vom Paprikapulver - dieser Unterschied verschwindet
jedoch mit der Zeit.
Das
Rezept für 8 Personen:
Zutaten:
2 kg
beliebigen
Fisch (z.B. Hecht, Wels, Barsch, Schleie, die Hälfte sollte jedoch Karpfen
sein), 3 große Zwiebeln, 3 mittelgroße Tomaten, 3 Paprikaschoten, 3 EL
Rosenpaprikapulver, 1-2 scharfe Paprikaschoten, Salz, 1 l
Rotwein.
Zubereitung:
Den
Karpfen von den Schuppen befreien und säubern. Zerteilen:
aus dem Kopf den
Bitterzahn entfernen, aus dem Rumpf der Karpfen Scheiben schneiden, den
Rest in
kleine Stücke schneiden und salzen.
Paprikaschoten und Tomaten in kleine Stücke, die Zwiebeln in
kleine Ringe schneiden.
Die
Fischköpfe, Mittelgräten und Flossen zusammen mit den
Zwiebelringen in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen,
sodass alles bedeckt ist. Aufkochen und den Rosenpaprika
dazugeben. Ca. 1 Stunde köcheln lassen.
Die fertige Fischsuppe abseihen und zusammen mit den
Fischstücken in einen Topf geben. Rogen und Fischmilch,
kleingehackte Tomaten und Paprikaschoten hinzufügen und ca.
15-20 Minuten bei starker Hitze gar kochen. Die Fischsuppe
nicht umrühren, sondern nur den Topf schwenken.
Serviervorschlag:
sehr heiß in einer Suppenterrine servieren und individuell
mit Schmand oder
Saurer Sahne beträufeln. Brot oder Nudeln als
Beilage, wie oben beschrieben.
Die
Ungarn essen gewöhnlich Topfenfleckerl bzw. Túróscsuszanachder
Fischsuppe. Es ist eine
andere Landesspezialität aus der ungarischen Küche,
die in Deutschland zwar als Vorspeise gilt, aber das
allgemeine Wohlbefinden nach
der
paprikareichen Fischsuppe besonders
hervorragend abrundet.
Getränkevorschlag:
Kadarka, Portugieser, Chardonnay und Welschriesling aus dem Weinbaugebiet Villányioder
Lindenblatt aus dem Weinbaugebiet
Eger auf
8-10°C gekühlt.
Wer in
Budapest ein
Fischrestaurant sucht, dem empfehlen wir gerne
das Restaurant Régi
Sípos am
westlichen Fuße der Donaubrücke
Árpád, am Plattensee
die Fischgaststätte
Halászkert in der Nähe der Hafenmole, direkt im Yachthfen
von
Balatonfüred oder in der Pußta in der
Nähe von
Szeged das aus der Werbung gut bekannte Fischrestaurant:
Die
Ortschaft Algyő liegt
nordöstlich und außerhalb von Szeged, jedoch
nur 5-6 km
entfernt vom Stadtzentrum der Pusztastadt.
Kalte
Obstsuppen
Kalte
Sauerkirschsuppe
Zutaten:
600 g frische Sauerkirschen, 160 g Zucker, 8 Nelken, 1 g
Zimt, Saft von 1 Zitrone, 30 g Salz, 200 ml Sahne, 200 ml
Milch, 50 g Mehl, 100 ml Rotwein, 30 ml Cognac.
Die entsteinten Kirschen in etwa 750 ml kaltem Wasser
aufsetzen. Zucker, Salz, Nelken, Zimt und Zitronensaft
zufügen und kochen. Wenn die Kirschen weich sind, die zuvor
aufgekochte Milch zugießen, das mit der Sahne verrührte Mehl
dazugeben und aufkochen. Danach den Rotwein zugießen, vom
Herd nehmen und kalt stellen. Vor dem Servieren die Nelken
und den Zimt aus der Suppe nehmen und den Cognac
unterrühren.
Tipp: Nelken und Zimt in einen
kleinen Tüllbeutel geben, damit die Suppe Geschmack bekommt
und die Gewürze leicht aus der Suppe genommen werden können.
Kalte
Sauerkirschsuppe mit Wein
Zutaten: 600 g Sauerkirschen, 200 g
Zucker, 1 Zitrone, 5 Gewürznelken, 1 Zimtrinde, 5 g Salz,
250 ml Saure Sahne, 10 g Mehl, 100 ml Rotwein, 250 ml Milch,
1 Eigelb.
Die Saure Sahne wird mit dem
Rotwein und Zucker verrührt, danach gießt man 0,2 l Wasser
dazu. Die entsteinten Sauerkirschen werden unterdessen mit
wenig Wasser und Zucker gekocht, nach dem Abkühlen vermischt
man sie mit den übrigen Zutaten.
Die
Suppe wird gut gekühlt serviert.
Kalte
Apfelsuppe
Zutaten:
500 g Äpfel, 2 Suppenwürfel, 1 Zwiebel, Salz, Pfeffer,
Muskat, Ingwer, Zitrone, 100 ml Saure Sahne.
Aus den Suppenwürfeln wird eine Fleischbrühe bereitet
und darin die zerkleinerte Zwiebel und die in Spalten
geschnittenen Äpfel gekocht. Die Brühe wird abgeseiht, die
Äpfel püriert und mit der Brühe erneut vermischt. Mit Salz,
Pfeffer, Muskat, Ingwerpulver und Zitrone wird gewürzt. Die
suppe mit Saurer Sahne vermischt und gut gekühlt.
Sauerkirsch-Apfel Obstsuppe
Die häusliche Zubereitung zeigt das folgende Video - Zutaten
und Zubereitung siehe unter dem Video:
Zutaten: 5 Äpfel, 1 Glas entsteintes
Sauerkirschkompott, 1 EL Zimt, 1 EL Nelken, 3 EL Zucker,
Salz, 2 Pk. Vanillezucker. Für die Bindeflüssigkeit: 500 ml
Sauerrahm und 4 EL Mehl.
Zubereitung: Äpfel waschen,
schälen und klein schneiden. Die Äpfel in einem Topf mit
Wasser übergießen, Zimt, Nelken, Zucker dazugeben und weich
kochen.
Das Sauerkirschkompott und den Saft einer halben Zitrone
dazugeben und 5 Minuten lang weiterkochen. Zur Bindung der
Suppe 500 ml Sauerrahm und 4 EL Mehl knotenfrei verrühren
und durch einen Sieb in die kochende Suppe pressen, dabei
zwecks Hitzeausgleich diese öfter mit etwas Suppe mischen,
damit sich keine Sahneklumpen bilden.
Tipps zum Video: Weil das Sauerkirschkompott
im Glas bereits verzehrfertig
ist, benötigt es kein Kochen, man kann es direkt vor der Mehlschwitze in die Suppe
rühren. Wird die Bindeflüssigkeit mit einem Schneebesen
knotenfrei geschlagen, erübrigt sich der Sieb.
Kalte
Pfirsichsuppe
Zutaten: 1 kg Pfirsiche, 200 ml
Weißwein, 100 g Zucker, 200 ml Süße Sahne, 2 Eigelb, wenig
Zitronenschale, 1 Prise Salz, 30 g Mehl.
Das Obst wird geschält, entkernt und gewürfelt. Die Hälfte
davon setzt man in 1 l Wasser zusammen mit Wein, Zucker,
Zitronenschale und einer Prise Salz zum Kochen auf. Die
Hälfte der Süßen Sahne wird mit dem Mehl verrührt und zur
kochenden Suppe gegossen. Die andere Hälfte der Sahne wird
mit dem Eigelb verrührt und mit dem rohen Obst zusammen zur
Suppe gegeben.
Die Suppe wird gut
gekühlt serviert.
Kalte
Erdbeersuppe mit Sahne
Zutaten:
600 g Erdbeeren, 100 g Zucker, 0,4 l süße Sahne, 0,1 l
Rotwein, 1 EL Mehl, 1 Zitrone, 5 g Salz, 1 g Zimtstange, 2
Nelken.
Die Nelken, Zimt, Salz, Zucker und den Saft der Zitrone
in ca. 2 l Wasser verkochen. abgeseiht erhalten wir einen
Extrakt von angenehmen Geschmack. Die süße Sahne mit dem
Mehl glattrühren, den Extrakt zufügen und gut aufkochen. Die
gut gewaschenen und abgestielten frischen Erdbeeren
halbieren und in den Schlagsahneextrakt geben, mit Rotwein
abschmecken und erneut durchkochen. Kalt servieren. Mit
steifgeschlagener Schlagsahne und Erdbeeren garnieren.
Tipp: Wenn man den Rotwein länger als notwendig
abschmeckt, dann benötigt man mehr davon.
Sie
wollen endlich mal ein Gulasch nach
Originalrezept in Budapest genießen. Dann nichts wie hin.
Das Essen in Ungarn ist fett und schwer, damit muss man einfach
rechnen, wenn man in Ungarn einen Urlaub macht.
Zur
ungarischen Küche
gehört nun mal das Schmalz. Als
Geschmacksträger
bringt es die Zwiebeln und den Paprika zur Geltung.
Es ist viel gesünder, als sogenannte
Ernährungsberater in Deutschland denken, denn
der Mensch kann die genetisch vorhandene Abwehrkraft
gegen den Krebs nur durch fettes Essen und viel Bewegung
stärken.
Niemand sagt, dass man viel Fett essen muss!