Traditionelle Spezialitäten für die Silvesternacht
Linsensuppe /
Lencseleves
Linsensuppe kennt man in ganz Europa, sie wird ganzjährig öfter zubereitet.
Ist die Suppe weniger flüssig und enthält mehr Inhalt, dann
spricht man von Linseneintopf. Es ist jedoch eine
alte ungarische Tradition, besser gesagt Aberglaube in ländlichen Gegenden, im Neujahr
zuerst eine Linsensuppe zu verzehren, damit man im neuen Jahr die Chance
auf ein Geldsegen nicht verpasst.
Zubereitung: Die Linsen
waschen und überenacht in Wasser einweichen,
Suppengemüse waschen und zerkleinern, dann weiter wie im
Video.
Servieren: Vor der
Silvesterparty im Hotel bestellen und am Neujahrestag
frühmorgens im Hotelbett servieren lassen. Wer nicht
abnehmen will und frei von veganen Gedanken ist, isst
Wiener Würstchen dazu. Ein Brotkorb mit Semmeln gehört
ebenfalls zum Gedeck.
Wiener
Würstchen /
Virsli
Wiener Würstchen ist man öfter im ganzen Jahr. Es ist jedoch eine
alte ungarische Tradition, sicherlich noch aus K.u.K. Zeiten, im
Neujahr ein Paar Wiener Würstchen mit Semmel und Senf zu verzehren.
Kreppel,
Nürnberger Krapfen, Berliner Pfannkuchen / Fánk
Viele ausländische Traditionen werden in letzter Zeit in
Ungarn übernommen. Zu den neuesten Errungenschaften zählt das
Verzehren von Kreppel (ungarisch: Fánk) in der Silvesternacht.
Es ist
ursprünglich eine katholische Tradition im Frankenland, zu Ostern
den Nürnber Krapfen aufzutischen. So ist es in Ungarn auch
heute noch, allerdings eher nur noch bei den Donauschwaben,
die sie als Kreppel bezeichnen. Einer Berliner Legende nach
entstand das Rezept für den Berliner Krapfen im Jahre 1756,
als ein Berliner Bäcker zu Ehren des Kaisers Friedrich II.
(Friedrich der Große) kanonenkugelförmige Gebäcke für die
Soldaten im Eiltempo in Ölkessel braten ließ. Daraus entstand
in Berlin die norddeutsche Tradition, in der Silvesternacht
einen mindestens ofenwarmen Berliner zu verzehren, denn
ausgekühlt oder wieder aufgewärmt schmeckt kein Krapfen mehr.
Was auch immer wahr an der Berliner Legende sein mag, das
gleiche Gebäck wurde rd. 300 Jahre vorher von Albrecht Dürer
als Nürnberger Krapfen dokumentiert. Gleichzeitig bezeichneten
die Schwaben den Krapfen als Küchle.
Die Rezeptur aus Nürnberg machte einen Bogen über Berlin, wo man daraus den
Berliner Krapfen erkor, der auch Berliner Pfannkuchen oder
einfach nur Berliner genannt und mit Marmelade beschmiert oder gefüllt wird.
Küchle und den Berliner Pfannkuchen haben die
Donauschwaben in der neuen Heimat eingebürgert.
Nur weil die
Ungarn Pfannkuchen und Küchle nicht aussprechen können, erfand man Fánk
für die ungarische Zunge. - Ofenwarm servieren, ausgekühlt
shmeckt kein Krapfen mehr.
Zutaten:
500 g Mehl, 250 ml handwarme Milch, 60 g Zucker, 1/2 TLSalz, 3
Eier, 60 g zerlassene Butter, 1 Pkg Trockenhefe oder 1 Hefewürfel,
1 Pkg Vanillezucker.
Zubereitung:
Mehl in eine Schüssel geben und eine
Mulde bilden, darin die Hälfte der warmen Milch mit der Hefe
und einen Eßlöffel Zucker vermischen und 5 Minuten stehen
lassen.
Anschließend mit den restlichen
Zutaten zu einem Hefeteig verkneten, mit Hilfe von Mehl zu
einer Kugel formen, zudecken und an einer warmen Stelle für 1
Stunde stehen lassen.
Die Knetfläche mit Mehl besteuben und
den Teig ca. 2 cm dick ausrollen. Mit einem Glas runde Stücke
ausschneiden, auf Backpapier auf einem Backblech verteilen und
zugedeckt ca. 40 Minuten gehen lassen.
Sonnenblumenöl erhitzen und die
Krapfen darin öfter gewendet beiderseits gleich frittieren.
Auf Küchenpapier abtropfen lassen und
mit Puder- bzw. Staubzucker bestreuen. Man kann sie mit
Obstbrei füllen oder einfach nur beschmieren, wie am Foto
oben.
Spanferkel /
Újévi malac
Das Rezept demnächst hier
Es
gehört zu den Feierlichkeiten der vornehmen Gesellschaft seit
Jahrhunderten, in der Silvesternacht kurz nach Mitternacht ein Spanferkel zu verzehren
- ja, sogar im Opernhaus von Budapest:
Sie
wollen endlich mal ein Gulasch nach
Originalrezept in Budapest genießen. Dann nichts wie hin.
Das Essen in Ungarn ist fett und schwer, damit muss man einfach
rechnen, wenn man in Ungarn einen Urlaub macht.
Zur
ungarischen Küche
gehört nun mal das Schmalz. Als
Geschmacksträger
bringt es die Zwiebeln und den Paprika zur Geltung. Es ist viel gesünder, als sogenannte
Ernährungsberater in Deutschland denken, denn
der Mensch kann die genetisch vorhandene Abwehrkraft
gegen den Krebs nur durch fettes Essen und viel Bewegung
stärken.
Angeblich hilft auch Vitamin C gegen Krebs, aber geheilt ist dadurch noch
niemand, zumindest nicht nachweislich.
Niemand sagt, dass man viel essen muss!